Bleib wie du bist

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alinescot Avatar

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Von Stockholm aufs Land zur Großmutter zieht der zwölfjährige Sigge mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern. Für Sigge soll alles besser werden, zumindest hat er das ganz fest vor. Um das zu schaffen, will er endlich lernen wie man beliebt wird. Dabei soll ihm eine Liste helfen die er geschrieben hat, mit Tipps und Tricks die die Leute ihm gegeben haben.
Die Sommerferien beginnen gerade, also bleiben ihm noch genau 59 Tage Zeit, um endlich beliebt zu werden.

Was für eine schöne Geschichte das war.

Einerseits ist es total witzig wie Sigge versucht, bei anderen Menschen gut anzukommen. Eigentlich ist er total mutig, denn er springt ständig über seinen Schatten um die Punkte auf seiner Liste "Wie man beliebt wird" abzuhaken. Natürlich sind die Ergebnisse seiner Bemühungen nie zufrieden stellend. Zum Teil versucht er die Tipps seiner Großmutter zu befolgen, schließlich ist die total beliebt. Aber seine Großmutter ist auch ein schräger Vogel in Print-Leggins und ständiger Zigarette im Mund. Ob das gut geht?
Und dann kommt noch die Sache mit seinem Auge, denn Sigge schielt, und das hemmt ihn ungemein.

Andererseits hat mich das Buch an manchen Stellen richtig traurig gemacht. Der Leser erfährt nämlich warum Sigge sein ganzes Leben ändern möchte, was in Stockholm auf seiner ehemaligen Schule passiert ist. Und das wird hier für ein Kinderbuch so eindrücklich und tiefgehend von Sigge beschrieben, dass ich mittlerweile finde, dieses Buch hier sollte in den Primarschulen Pflichtlektüre werden. Damit die Kinder begreifen was es mit einem macht, wenn man so wie Sigge behandelt wird. Jedenfalls ist mir Sigges Vergangenheit richtig nahe gegangen.

Gleichzeitig versucht Sigge ein großer Erfinder zu werden und probiert auch das ein oder andere aus, das er gebaut hat. Das führt zu wirklich witzigen Szenen.
Sigges Mutter, die beiden Schwestern und natürlich auch die herrlich schräge Oma sorgen ständig für Abwechslung in Sigges Leben. Langweilig wird es ihm jedenfalls nicht. Und das Ende der 59 Tage rückt unaufhaltsam immer näher.
Was außerdem noch ein Zebra in der Eingangsdiele und ein Gartenzwerg mit Sigge zu tun haben, muss jeder aber selbst herausfinden.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, und das nicht nur für die Kinder.