Ein Buch mit Ausstrahlung und ganz viel menschlicher Wärme

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bigz Avatar

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Sigge ist 12 und mit seiner Mutter und seinen beiden jüngeren Schwestern gerade aus Stockholm zu seiner Oma aufs Land gezogen, zumindest in einen sehr kleinen Ort und er ist, man will es kaum glauben, sehr glücklich darüber. Die Schulferien haben gerade begonnen und er hat jetzt noch 59 Tage Zeit, um sich ganz neu zu erfinden, um zu ergründen, was man tun muss, um total beliebt zu sein und jede Menge Freunde zu haben. Denn in seinem vorherigen Leben in der alten Schule hatte er dies nicht, keine Freunde, aber dafür jede Menge Schikane. Seine Mutter sagt immer, er sei der fantastischste Junge der Welt, aber alle anderen finden ihn anscheinend, nett ausgedrückt, komisch und schielen tut er zudem ja auch. Aber nun wird bald alles besser, macht er sich Mut, denn eigentlich ist das Leben ja ganz ok. Er hat eine tolle etwas schräge Oma, die aber gar nicht wie eine solche aussieht, eine supertaffe Mutter, die für ihn da ist, wo sie nur kann, obwohl sie als Krankenschwester gerade arbeitslos und insgeheim ziemlich verzweifelt ist und dazu seine zwei Schwestern, jede auf ihre Art schon auch mit einer gewissen Einzigartigkeit behaftet, sie alle sind ihm ein echt guter Rückhalt und seine Familie ist wirklich einfach super in Ordnung. Und so macht sich Sigge jeden Tag von Neuem daran, 'normaler' zu werden und dabei entwickelt sich so langsam etwas, allerdings an einer Stelle, die er gar nicht als das Tor zur Aufnahme 'in den Club der Dazugehörigen' erkennt.
Sigges Leben ist am Ende vielleicht nicht gerade als genial zu bezeichnen oder vielleicht doch, diese Geschichte aber ist es auf jeden Fall. Sie strahlt so viel Wärme aus und da ist ein so unaufgeregtes achtsames Miteinander mit all den haargefärbten, marzipanessenden Menschenwesen drumherum, dass einem das Herz aufgeht und man sich einfach nur darüber freut, dieses Buch entdeckt und gelesen zu haben.