Ein besonderes Buch! Ergreifend, fesselnd und einfach nur toll

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Aysel ist sechzehn Jahre alt und beschließt sterben zu wollen. Ihr Vater hat etwas schreckliches getan, sie fühlt sich von allen dafür verurteilt, seine Tochter zu sein und was noch viel schlimmer für sie ist, sie hat Angst, dass sie in ihrem inneren auch zu so einer Tat fähig sein könnte. Immer wieder wird sie mit der Tat ihres Vaters konfrontiert, ob in der Schule, bei ihrem Nebenjob oder zu Hause - ohne jemanden zu haben, dem sie sich anvertrauen kann.
Aus Besorgnis, sich nicht allein umbringen zu können, lernt sie auf einer Selbstmord-Internetseite FrozenRobot alias Roman kennen. Er wird ihr "Selbstmordpartner" und gemeinsam wollen sie ihren eigenen Tod planen. Doch Aysel beginnt, die Treffen mit Roman - der sein eigenes Päckchen zu tragen hat - zu genießen, er ist der eine Mensch, der ihr Innerstes verstehen kann. Die Tage, die sie mit ihm verbringt vergehen immer schneller und ihr bleibt immer weniger Zeit. Doch Aysel beginnt, genau das zu wollen. Zeit zum Leben. Für sich selbst, aber auch für Roman....

Bevor ich meinen eigenen Eindruck zu diesem Buch hinterlasse, möchte ich eine Stelle aus der Danksagung der Autorin zitieren. Das sagt meiner Meinung nach schon ziemlich viel über das Buch und die Geschichte aus.
"Für mich ist 'Mein Herz und andere schwarze Löcher' vor allem eine Geschichte über die Menschen, die uns uneingeschränkt verstehen, auch unsere schrecklichsten und dunkelsten Seiten. Es ist ein Buch über die Menschen, die in unser Leben treten, wenn wir es am wenigsten erwarten, auf ganz merkwürdigen Wegen und die alles verändern. Ein Buch darüber, wie wichtig es ist, dass wir diese Menschen an uns heranlassen, uns ihnen öffnen. Und ein Buch über die Menschen, die uns helfen, uns selbst anders zu sehen und die Kraft der zwischenmenschlichen Beziehungen zu erkennen."

Ich muss sagen, für mich ist dieses Buch ein besonderes Buch. Die Thematik des Suizid und der Depression wird sehr selten in Jugendbuchliteratur zum Thema gemacht. Als Leser fühlt man auf jeder einzelnen Seite mit Aysel und Roman mit. Diese Geschichte hat mich zum Weinen, aber durchaus auch zum Lachen gebracht. Eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Vor allem hinterließ es mich allerdings wirklich nachdenklich.
Der Schreibstil ist großartig - es fühlt sich nicht wirklich an, als würde man lesen. Für mich fühlte es sich eher so an, als wäre ich direkt dabei. Das ist meiner Meinung nach der Autorin wunderbar gelungen. Wenn es einem Autor gelingt, Emotionen so zu umschreiben, dass ich sie als Leser selbst fühlen kann, hat er bzw. sie in meinen Augen schon etwas richtig gemacht.

Das Cover gefällt mir auch sehr gut. Zunächst hatte ich den Eindruck, dass die bunten Punkte darauf überhaupt nicht zu der Geschichte passen. Allerdings kann ich mir mittlerweile den Gedanken dazu vorstellen. Diesen Eindruck soll sich aber jeder Leser selbst machen :) zu viel möchte ich nun auch nicht verraten.

Für mich ist dieses Buch jedenfalls sehr gut gelungen. Ich war und bin gefesselt und werde es mit Sicherheit auch noch einige Male verschenken. Dieses Buch sollte meiner Meinung nach von so vielen Menschen wie möglich gelesen werden! Es lohnt sich!