Eine gefühlvolle, bewegende aber auch hoffnungsvolle Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
biest Avatar

Von

Zum Inhalt:

Aysel leidet, ihr geht’s schlecht, sie fühlt sich völlig überflüssig auf dieser Welt. Durch einen schweren Schicksalsschlag ist sie in dieses tiefe Loch geraten und will nun ihrem Leben ein Ende setzen.
Zu ihrem Plan fehlt ihr nur noch ein Partner. Im Internet geht sie in speziellen Foren auf die Suche und wird fündig. Mit FrozenRobot glaubt sie den perfekten Partner für ihren Suizid gefunden zu haben. Auch er sieht nur noch eine Lösung, den Freitod.
Gemeinsam planen sie ihr Vorhaben und legen den Termin fest.
Doch als Aysel bemerkt, wie Roman sie wirklich sieht, legt sich bei ihr ein Schalter um. Sie will kämpfen. Um ihr Leben, um Romans Leben und um die Liebe.


Meine Meinung:

Die junge Autorin Jasmine Warga hat es geschafft mich von der ersten Seite an zu fesseln.
Sie bringt dieses sehr ernste Thema, was für viele leider immer noch ein Tabuthema ist, sehr gefühlvoll rüber.

Die Charaktere waren sehr schön gezeichnet. Da Aysel aus der Ich-Perspektive erzählt, fällt es einem sehr leicht sich in sie hineinzuversetzen. Man fühlt, leidet und freut sich mit ihr. Besonders die Entwicklung die sie im Laufe der Geschichte durchmacht, hat mir sehr gut gefallen.
Aber auch Roman ist eine starke Figur. Die beiden harmonieren sehr schön miteinander. Während Aysel langsam aber sicher wieder Freude am Leben findet, werden Romans Gedanken immer noch von der Depression beherrscht. Man fiebert regelrecht mit den beiden mit und hofft, dass sie es am Ende schaffen die „schwarze Qualle“ zu besiegen.

Das Thema Suizid in ein Jugendbuch zu integrieren ist sehr mutig. Aber die Autorin hat es geschafft, es ist super in eine sehr emotionale und gefühlvolle Geschichte eingebunden. Aysel öffnet sich hier dem Leser völlig und gibt ihr tiefstes Inneres preis. Wo anfänglich noch die düsteren Gedanken dominieren, blitzt schon bald ein Funke Hoffnung auf.

Dieses Buch sollte jedem vor Augen führen wie heimtückisch eine Depression sein kann. In einer Zeit, in der jeder zunehmend mit sich selbst beschäftigt ist, sollte vielleicht wieder mehr auf die Mitmenschen und das Umfeld geachtet werden. Denn nichts ist schlimmer, als einen geliebten Menschen zu verlieren und die Vorwürfe, die man sich macht, wenn man es nicht erkannt hat und ihm somit die nötige Hilfe verwehrt hat.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich super lesen. Cover und Titel finde ich sehr treffend gewählt.


Fazit:

Hier kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Ein sehr bewegendes Thema, was uns alle nicht kalt lassen sollte. Nur wenn man drüber spricht, kann den betroffenen Menschen wirklich geholfen werden. Nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene eine spannende, gefühlvolle und lehrreiche Lektüre, die zum Nachdenken und Überdenken einiger Probleme in unserer Gesellschaft bewegen soll.