Mangel an Tiefgründigkeit und Spannung

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_sophie Avatar

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Am Ende des Buches erfährt man in der Danksagung, welche Botschaft die Autorin den Lesern ihres Buches mit auf den Weg geben will: Sie will ihnen bewusst machen, dass auch Menschen in ihrem Umfeld suizidgefährdet sein könnten und sie dazu anhalten, die Augen und Ohren offen zu halten, anstatt das Thema totzuschweigen. In der heutigen Zeit, wo Depression und Burnout ein immer häufig anzutreffendes Thema ist, ist dies sicher eine tolle Idee. Leider hapert es in meinen Augen ein wenig an der Umsetzung.

Das Buch lässt sich wunderbar lesen, der Schreibstil ist weder anstrengend, noch wird es an irgendeiner Stelle langweilig. Dennoch fehlt dem Buch letztendlich doch etwas die Tiefe. Ich habe leider nie wirklich verstanden, warum die Protagonistin den Plan hatte, sich umzubringen. Sicher hat sie bereits Tragisches erleben müssen und sie schwimmt weder im Geld, noch hat sie viele Freunde oder eine Familie, auf die sie sich verlassen kann. Nichtsdestotrotz war mir nicht klar, warum sie diesen Schritt gehen will, warum sie wirklich bereits so tief in das schwarze Loch aus dem Titel des Buches gestürzt ist.

Ein weiterer Kritikpunkt an dem Buch ist die Vorhersehbarkeit. Leider konnte es mich an keiner Stelle überraschen, weder bei den kleinen Spannungsbögen, noch mit dem Ende.

Ansonsten gibt es an dem Buch aber nicht viel zu kritisieren. Der Schreibstil ist wie gesagt sehr angenehm, sodass man das Buch problemlos in wenigen Stunden am Stück durchlesen kann. Die Protagonistin ist sympathisch, ebenso wie den Freund, den sie im Laufe des Buches findet. Das in der Danksagung erwähnte Ziel der Autorin ist auch sicherlich nicht verfehlt. Letztendlich gibt es zu dieser Thematik aber weitaus bessere Bücher, die spannender und tiefgründiger sind. Somit reicht es für "Mein Herz und andere schwarze Löcher" nur für drei Sterne.