Beeindrucke Einblicke in dea Leben des Spitzensportlers

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einfach13 Avatar

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Der "Schwarzwälder Bub" ist eigentlich ein Kind der DDR und schon früh in die DDR-Sport-Maschinerie geraten.
Er erzählt etwas leidenschaftslos von den vielen, vielen Trainingsmethoden, dem Leben im Internat, seiner Begeisterung fürs Skispingen.
Erst als er 16 ist und die Mauer fällt, heiraten seine Eltern, ziehen in den Westen und er nimmt den Namen seines Vaters, Hannawald, an.
Er vermißt seine Familie und lernt seine "Ersatzmama" kennen, die für ihn sehr wichtig ist.
Seine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker ist auch nicht das, was er eigentlich machen will.
Obwohl er sich nach einer Familie, einem Häuschen und Ruhe sehnt, stellt er alles hintenan, erst kommt die Karriere.
Es scheint, als lebe er nicht selbst, sondern lebe nur das, was logisch erscheint und von anderen vorgegeben wird.

Sein großer Erfog bei der Vierschanzentournee ist auch schon fast wieder das Ende seiner großen Karriere.
Es gibt viele Rückschläge und offenbar auch viel Traurigkeit in seinem Leben, er wirkt nicht verwurzelt und sein Lebensinhalt scheint der Sport und die Ernährung zu sein.
Daß er in diese schwere Lebenskrise "Bourn-Out" gerät, scheint eine logische Konsequenz zu sein.
Wie es es schafft, wieder gesund zu werden, ist ebenfalls ausführlich, aber leidenschaftslos erzählt.
Überhaupt ist er immer zwischen Erfolgsdruck, Enttäuschung und Erfolstaumel hin- und her gerissen.

Interessant sind die vielen eingestreuten Interviews mit Menschen die ihn begleiteten. Eltern, Trainer, Lehrer,
aber kaum Freunde. Man erfährt sehr viel über Trainingsmethoden, Geschichte des Skispringens, Sporttheorie.
Viele Randbemerkungen und Fotos lockern das Buch auf.

Alles in allem ein beeindruckendes Buch, das das eigentlich einsame und traurige Leben des Leistuungssportlers erzählt.