Mein Höhenflug, mein Absturz, meine Landung im Leben

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thursday33 Avatar

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Wenn man mit Ende 30 seine Biografie schreibt, muss man wohl ein bißchen was zu erzählen haben. Sven Hannawald, ehemaliger Weltklasse-Skispringer, berichtet über den Absturz nach dem großen Triumph: Gute zwei Jahre nach dem nie vorher dagewesenen Sieg aller Springen der Vierschanzen-Tournee erkrankt er am Burn-Out-Syndrom und muss zu guter Letzt seinen Sport aufgeben. Rückblickend düfte er - neben Robert Enke - wohl einer der ersten gewesen sein, bei denen diese Erkrankung ins Licht der Öffentlichkeit gerückt ist. Nun hat er also ein Buch darüber geschrieben.

Ich hatte mir nach der Leseprobe ehrlich gesagt etwas mehr erhofft. Gut finde ich die persönlichen Einblicke in das System der DDR, in dem Kinder von Klein auf hinsichtlich ihrer Tauglichkeit zum Weltklasse-Athleten gesichtet wurden. Leider entwickelt sich das Buch dann ein bißchen von der Biografie weg hin zu einem Sachbuch über das Skispringen. Die Kapitel über die beginnende Erkrankung und die Therapie nehmen lediglich knappe 40 Seiten in Anspruch. Dabei hat doch angeblich gerade die Erkrankung Sven Hannawald dazu bewegt, das Buch zu schreiben. Auch kann ich mich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass mit den vielen übergroßen Zwischenüberschriften Platz geschunden werden sollte, um das Buch wenigstens knapp über die 200-Seiten-Marke zu bringen. Deshalb nur drei Sterne.