Außergewöhnlich und unglaublich berührend

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aureana Avatar

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Das Cover und vor allem der Titel sind mir sofort ins Auge gestochen. Eigentlich erwartete ich ein fröhliches Buch über ein sonniges Sonntagskind, aber die Inhaltsangabe und die Leseprobe zeigten mir, dass dem nicht so ist.

Judith Visser schreibt unglaublich berührend, mit sehr viel Tiefe und Bildhaftigkeit, so dass ich sofort das Gefühl hatte, in Jasmijns Welt einzutauchen und alles aus ihrer Perspektive zu erleben. Es ist furchtbar zu lesen, dass niemand erkannte, dass sie große Probleme hat mit anderen Menschen zu sprechen und nicht einfach nur störrisch ist. Ich hätte die Erwachsenen am liebsten wachgerüttelt und gesagt, dass sie doch bitte zu einem Fachmann gehen sollen, um zu prüfen, ob Jasmijn ein Problem hat, bei dem sie Hilfe benötigt. Aber gut, dass sieht man wohl auch erst im Gesamtbild richtig deutlich und die Eltern nahmen es wohl nicht wahr.

Ich habe furchtbar mit Jasmijn mitgelitten, als sie aus der Vorschule floh, weil die vielen Sinneseindrücke sie so überforderten. Ich finde es ganz schlimm, wie sehr sie leidet und es niemand richtig einschätzt. Ich hoffe für den weiteren Verlauf der Geschichte, dass sie auf Menschen trifft, die sie richtig einschätzen und ihr helfen und dass sie Freude und wahre Freunde in ihrem Leben findet.

Ich finde es zudem sehr eindrucksvoll, dass die Autorin selbst am Asperger-Syndrom leidet und dem Leser dadurch die Gefühlswelt einer Autistin so realistisch wie nur möglich nahe bringen kann. Ich freue mich sehr auf diesen besonderen Roman und erwarte, dass ich durch ihn Menschen mit Asperger-Syndrom viel besser verstehen kann.