Das Leben scheint mir fremd

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
daffodil Avatar

Von

So eine Ahnung, was im Kopf eines Kindes mit Asperger-Syndrom abläuft, hatte ich. Aber bei weitem nicht so, wie Jasmijn das schildert.
Die schmerzhafte Reizüberflutung, das Nicht-reagieren-können, ihr Unverständnis für Gegebenheiten mitzuerleben, tut weh. Auch das Nichtverstehen von Metaphern, Witzen, Andeutungen, die Angst vor fremden Situationen ist schwer vorstellbar. Die heftigen Migräneattacken, die auf unbekannte Situationen folgen, zeigen, wie sehr Jasmijn beeinträchtigt ist. Schwer, fast unmöglich ist ein Leben entsprechend den Normen. Grelle Lampen, sich überlagernde Stimmen - alles wirft sie aus der Bahn, überfordert sie.
Jasmijns Eltern sind liebenswert, stellen sich stets schützend vor sie, nehmen enorm viel Rücksicht, versäumen es aber, sie zu fördern. Sie wissen es nicht besser.
Jasmijn schafft sich ihre eigene Welt, aber kann sie in der realen bestehen?
Judith Visser schildert aus eigenem Erleben sehr eindrucksvoll, welche Erfahrungen, Empfindungen und Eindrücke ihre Kindheit und Jugend prägten.
Dieses Buch aus dem HarperCollins-Verlag sollte dazu beitragen, Verständnis für Menschen zu wecken, die „eben so sind“ und sich nicht immer erwartungsgemäß verhalten. Ein emotionaler Anstoß, über fremd anmutende Verhaltensweisen nachzudenken.