Ein wenig enttäuschend

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tänja_radi Avatar

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Dieses Buch hat mich echt neugierig gemacht. Die Lebensgeschichte eines Mädchens mit Asperger-Syndrom, von einer Autorin, die selbst betroffen ist und dann auch noch mit autobiographischen Anteilen.

Auch den Schreibstil fand in einfach toll. Er liest sich flüssig. Man hat wirklich das Gefühl, Menschen mit dieser speziellen Behinderung näher zu kommen. Dazu geht Visser ganz unaufgeregt und selbstverständlich mit den Schwierigkeiten und Besonderheiten um. Die Situationen sind immer mal lustig und man hat kein Problem zu lachen. Authentizität ist durch ihre persönliche Betroffenheit natürlich da.

Aber leider wird der Roman dann etwas langatmig. Wenn man das vierte, fünfte und sechste Mal die gleiche Problematik hört, ist die Luft dann auch irgendwie raus. Meiner Meinung nach hätte man das Buch um 30% kürzen können.

Visser, wie auch ihre Protagonistin, erfahren erst als Erwachsene von ihrer Erkrankung. Leider behandelt das Buch nur den Lebensabschnitt, in dem die Krankheit unbekannt war. Mich hätte die Reaktion auf die Diagnose von ihr und ihrem Umfeld stark interessiert. Eigentlich hatte ich deswegen das Buch lesen wollen. Ich dachte, es geht um ein Davor und ein Danach. Aber es geht nur um das Leben vor der Diagnose. Dadurch hat mich das Buch emotional nicht so berühren können, wie ich erwartet hatte. Aber es ist ein unterhaltsames Buch, in dessen Mittelteil man die ein oder andere Seite auch Mal quer lesen kann.