Eine unglaublich beeindruckende Geschichte über das Leben mit Autismus

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leseclau Avatar

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Wir erleben die Kindheit und Jugend von Jasmijn – einem ganz besonderen Mädchen. Sie möchte klare Abläufe, keine Veränderungen. Größere Menschenmengen, Lärm, Durcheinander sind ihr ein Graus. Wo man aus heutiger Sicht die Anzeichen für Asperger eher erkennen würde, verläuft ihre Jugend ohne diese Diagnose. „So ist sie halt“, sagt die Mutter liebevoll, wenn Jasmijn sich wieder in sich selbst zurückzieht, obwohl Besuche oder gemeinsame Erlebnisse anstehen. Was Jasmijn wirklich empfindet, erzählt sie in diesem Buch in der Ich-Perspektive mit sehr bildhaften und einprägsamen Worten. Sie kann diese Gefühle und Gedanken jedoch mit niemandem teilen. Und so wird sie in das Korsett einer normalen Jugend gesteckt. Sie fühlt sich in der Schule eingesperrt. Nur zusammen mit ihrem Hund ist sie frei. Einladungen zu Feiern, ja selbst zu einem normalen Abendessen sind ihr ein Graus. Sie ist eine absolute Einzelgängerin. Außerhalb ihrer Familie gelingt es nur Kristin sie so zu nehmen wie sie ist. Hin und wieder schafft sie es sogar, aus ihrem Kokon herauszubrechen, etwas mehr die „normale Jasmijn“ zu werden, die sie in ihren Träumen schon immer ist. Mit zunehmendem Alter und mehr Selbstbestimmtheit erreicht sie eine viel größere Zufriedenheit mit ihrem Leben, kann sich schrittweise Fremden öffnen, wenngleich es immer noch wichtig ist, dass nach ihren Regeln gespielt wird.
Die eindrücklichen Beschreibungen ihrer Leidenszeiten werden beim Lesen manchmal fast zu viel, aber genau so ergeht es Jasmijn ja auch – ihre Umwelt ist ihr häufig zu viel. Von daher leidet man tatsächlich mit und hofft, dass sie in der Lage ist, ihre vielen Gedanken und Überlegungen mit anderen zu teilen.
Eine unglaublich beeindruckende Geschichte über das Leben mit der Besonderheit Autismus.