Einfühlsam und authentisch

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Die niederländische Autorin Judith Vissler schildert in ihrem autobiografischen Roman Kindheit und Jugend eines autistischen Mädchens. Die kleine Jasmijn wächst in einfachen Verhältnissen auf, die Eltern begegnen ihr mit viel Verständnis, aber es kommt keiner auf die Idee, dass ihre Schwierigkeiten im sozialen Bereich untersucht werden müssten.
Schon in der Vorschule findet sie sich nur schwer zurecht. Alles ist zu laut, zu unkontrolliert und zu unordentlich. Der Kontakt zu den unbekannten erwachsenen Lehrern fällt ihr sehr schwer. In der Schule nehmen ihre Probleme eher zu. Größere Menschenmengen führen zu Migräneanfällen, Kindergeburtstag kann sie gar nicht ertragen. Je älter sie wird, um so mehr lernt sie mit ihren Eigenarten umzugehen, aber sie bleibt doch eine Außenseiterin.

Sehr einfühlsam schildert die Autorin diese Zeit, in der dem Mädchen das Anderssein bewusst ist, die Ursache aber unklar bleibt. Oft dürfen die Leser direkt "in den Kopf" des Mädchens schauen, seine Gedanken und Wünsche nachempfinden.

Immer tiefer taucht man in diese Gefühlswelt ab, so dass man Ende wirklich verstehen kann, wie sich Jasmijn fühlt. Fünf Sterne für dieses authentische Buch!