Ergreifend, informativ, aber auch sehr langatmig

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daniphadora Avatar

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Zum Inhalt:
Jasmijn ist ein ganz normales junges Mädchen. Kontaktfreudig und bei allen Mitschülern beliebt. Ein Sonntagskind, dem die Welt offensteht. Doch es gibt einen Haken: So ist sie nur in ihrem Tagebuch. Denn die wahre Jasmijn ist anders. Sie redet nicht. Nur mit ihrer Hündin Senta. Und mit Elvis Presley, mit dessen Postern sie ihr Zimmer tapeziert hat. Denn beide antworten nicht und das ist gut. Dann muss Jasmijn sich nicht fragen, was gemeint ist. Oder überlegen, was sie antworten soll. Wie schaffen es andere Menschen bloß, dass sie immer wissen, wie sie sich verhalten sollen? Mit Senta und Elvis an ihrer Seite macht sich Jasmijn auf, dieses Geheimnis zu ergründen und ihr Glück zu finden.

Meinung:
Ich bin unheimlich gut mit dem Schreibstil klargekommen, obwohl viele Teile des Buches ja doch recht neutral beschrieben sind. Als Leser fällt es trotzdem auch leicht sich Jasmijn als kleines Mädchen vorzustellen, wie sie dann in die Schule geht und versucht überall ihren Kopf durchzusetzen, weil ihr alles andere unlogisch erscheint. Und obwohl ich sie in mein Herz schließen konnte, fand ich Jasmijn doch wahnsinnig anstrengend in Bezug auf ihre Art, für die sie ja einfach nichts kann.
Die anderen Personen, die in dem Buch vorkommen, sind alle nebensächlich. Sehr schade, besonders, da ich gerne mehr über die Eltern erfahren hätte.
Man erlebt also die Schulzeit von Jasmijn, und diese zieht sich leider extrem. Viele Szenen sind sehr ausführlich beschrieben, auch wenn ein paar Sätze gereicht hätte, das hat mich zum Teil dazu bewegt Absätze zu überspringen. Mir ist klar, dass diese langen Absätze eben Jasmijns Denken widerspiegeln sollen, aber mich als Leser hat es dann doch etwas aus dem Konzept gebracht.
Ich hätte mir gewünscht, dass wir auch etwas über das Leben der Erwachsenen Jasmijn erfahren. Ob sie Kinder haben möchte oder ob sie je mit ihrem Freund zusammenzieht, nachdem es ihr zu Beginn doch so schwer fällt sich überhaupt auf jemanden einzulassen.
Ziemlich gut jedoch fand ich, dass man als Leser genau weiß, was Jasmijn zu ihrem Handeln und Denken bewegt, aber keiner der Charaktere ahnt etwas. Der letzte Satz in dem Buch jagt mir immer noch eine Gänsehaut über die Arme.

Ich bin sehr froh, dass ich dieses Buch gelesen habe, das letzte Kapitel war mit Abstand das emotionalste. Leider hätte man meiner Meinung nach vieles kürzen können.
Deswegen bewerte ich das Buch mit 3 bis 3,5 von 5 Sternen.