Interessantes Thema - langatmig umgesetzt

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readtobee Avatar

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In "Mein Leben als Sonntagskind" erzählt die Autorin vom Erwachsenwerden mit einer doch recht tiefgreifenden Entwicklungsstörung - mit dem Asperger-Syndrom.
Der Leser bekommt schnell einen Eindruck, wie es der Protagonistin Jasmijn im Alltag ergeht und welche Schwierigkeiten ihr täglich begegnen.
Und das ist für mich der Kritikpunkt, der dazu führt, dass ich keine 5 Sterne vergeben kann.
Das ständige Wiederholen von Jasmijns Empfindungen, insbesondere unter den Migräneattacken und das Beschreiben des Alltags bis ins allerkleinste Detail, haben mich beim Lesen mürbe gemacht.
Ich habe mich nach 300 Seiten immer wieder gefragt, was ich verpassen würde, wenn ich das Buch einfach zuklappen würde. Ob das, was noch kommt vielleicht wichtiger wird als das, was bereits erzählt wurde.
Die Handlung plätschert dahin.
Der Aufbau gleicht, in vielerlei Hinsicht, einem Tagebuch. So sind die Kapitel zum Beispiel sehr kurz gehalten.

Die Autorin findet einen eingängigen Schreibstil, der es dem Leser etwas leichter macht, sich durch die 600 Seiten zu lesen.
Die Charaktere sind nett. Aber auch da gibt es, bis auf den Charakter der Colette vielleicht, keine großen Highlights.

Ein Buch zu einem sehr interessanten Thema. Schade, dass es nicht so herübergebracht wurde, wie das Thema es verdient gehabt hätte.