Der Tod und das Leben

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malibu Avatar

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Wie geht man eigentlich mit dem Tod eines geliebten Menschen um? Kann man das überhaupt? Jeder macht es anders, jeder trauert wie er es tut - oder eben auch nicht. Ein Buch über den Tod und wie junge Menschen sowie die Erwachsenen damit umgehen, was sie daraus machen, was daraus entsteht.

Tess und Jonah haben sich ineinander verliebt - getroffen haben sie sich allerdings nur einmal, dabei waren sie 7 Monate zusammen. In dieser Zeit haben sie per Social Media kommuniziert, haben sich herzzerreissende Emails geschrieben, Pläne geschmiedet und sich ihr Innerstes anvertraut. Doch auf einmal begeht Jonah Selbstmord, Tess ist wie vor den Kopf gestoßen und versinkt in einer großen Trauer. Sie versendet weiterhin Nachrichten an ihren toten Freund Jonah, das ist ihre Art, mit der Trauer umzugehen. Eines Tages aber erhält sie Antwort und das verändert alles.

Tess ist vieles aber nicht unreif und auch nicht dumm. Als Leser kann man sich sofort in sie hineinversetzen und versteht sie sofort. Auch die Sprache, die sie anwendet, um ihre Gefühle zu beschreiben - es passt einfach alles. Auch Jonahs bester Freund Daniel wird einem schnell lieb. Die beiden gehen gemeinsam und doch jeder allein mit ihrer Trauer um ihren Freund um. Auch Tess Vater ist im Todesunternehmen tätig - er leitet ein Bestattungsunternehmen. Und auch Grace, auf die Tess trifft, macht dasselbe. Wie man sieht, ist es ein Roman voller Tod - dennoch auch ein Roman von Anfang von Liebe, Freundschaft und Hoffnung.

Der Autor schreibt den Roman sehr mitfühlend, mitreissend und auch die ganzen Dialoge und Gedanken der Charaktere sind so toll ausgearbeitet, dass man einfach nur noch lesen kann. Er beschreibt, wie die zwei Jugendlichen mit ihrer Trauer umgehen, was sie vom Tod denken und wo ein neuer Anfang entsteht. Wie lose Enden miteinander verbunden werden, wo Lücken geschlossen werden und wie auch die Erwachsenen noch im Kopf jugendlich sind.

Die Sprache und auch die Geschichte sind für Jugendliche ausgelegt, kann aber auch problemlos von Erwachsenen gelesen werden. Der Roman ist sehr tiefgründig und entführt einen auf eine Reise in die Gedankenwelt, wo sich alles um den Umgang mit Tod und Verlust bewegt. Dennoch ist es aber auch ein aufrüttelnder, erfrischender Roman und hat manchmal doch einige witzige Passagen an sich, vor allem wenn es um Tess schusseligen Vater geht, man muss ihn einfach als Dad gern haben! Es ist alles so real und wunderbar geschaffen, dass man es gleich vor Augen hat und man total darin versinkt. Die ganzen Mails, die man von Jonah und Tess aufgetischt bekommt haben ihren Tiefgang und führt einen als Leser einige Gefühle vor Augen.

Für mich war das Buch ein richtiger Glücksgriff und ich kann es auch nur weiterempfehlen, gerne würde ich natürlich noch mehr von diesem vielversprechenden Autor lesen!