Eine bewegende Reise durch die Trauer

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k4tl Avatar

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Ich hatte mich im Vorfeld schwer getan mit diesem Buch, da ich im realen Leben mit dem Thema Suizid konfrontiert worden bin. Doch im Nachhinein bin ich froh, die Geschichte von Tess Fowler gelesen zu haben. Die Geschichte beginnt kurz nach Tess´ Verlust von Jonah. Tess und Jonah sind sich nur einziges Mal auf einer Party begegnet und hatten auch gar nicht so viel miteinander zu tun. Doch Jonah hat seine Mailadresse hinterlassen und die beiden halten daraufhin Monatelang Kontakt über soziale Medien. Tess verliebt sich in Jonah und die beiden tauschen sich täglich aus bis der Tag kommt, an dem Jonah nicht mehr antwortet. Er hat sich das Leben genommen und stürzt Tess damit in die Trauer.

Die Geschichte verläuft linear wobei wir ab und zu Rückblicke in die Vergangenheit erhalten. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm. Ich mag die Sprache sehr und dem Autor ist es öfter gelungen schöne Formulierungen zu finden. Einer meiner liebsten Sätze: "Die Zeit mit unseren Liebsten wird nie genug sein."

Die Geschichte nimmt eine spannende Wendung, als Jonah plötzlich auf Facebook antwortet. Mir hat der Plot gut gefallen, den der Autor hier eingebaut hat.
Manch einer mag das Tempo teilweise zu hoch empfinden aber die Trauer kann Menschen verändern und Dinge tun lassen, die sie sonst nicht tun. Ich habe viel von mir in Tess wiedergefunden, gerade auch in ihrem Umgang mit der Trauer weswegen ich das Buch wirklich gut finde. Ich konnte mich sehr gut in sie einfühlen und ihre Gedanken verstehen weswegen die Geschichte für mich sehr glaubhaft ist. Es hat eine gewisse Schwermut aber auch wenn es nicht heiter Sonnenschein ist, so wird der Leser doch mit einem positiven Ausblick verabschiedet. Und vor allem werden wir mit der Erkenntnis entlassen, das Leben zu lieben und den Augenblick zu genießen "Denn wenn irgendwann alles zu Ende geht, sind die Erinnerungen daran vielleicht alles, was uns bleibt".