Besessenheit in der Ehe

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geerthi Avatar

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Im Roman «Mein Mann» von Maud Ventura wird das Leben einer Ehefrau beschrieben, die von einer obsessiven Liebe zu ihrem Mann gefangen ist. Sie überwacht seine Aktivitäten, nimmt die Gespräche auf, notiert immer, wann er nach Hause kommt und geht, liest heimlich seine Mails und kontrolliert alles, was mit ihm in Verbindung steht. Ihre Besessenheit ist so stark, dass sie sogar ihre Kinder vernachlässigt und sie nicht liebt, um sich ganz ihrem Mann zu widmen. Sie analysiert jedes Wort, das er sagt, und ist entsetzt, als er sie eine Clementine nennt.
Der Roman umfasst 272 Seiten, die sich jedoch oft langwierig anfühlen. Dialoge sind kommen kaum vor. Stattdessen erfahren wir hauptsächlich von Gedanken dieser besessenen Frau. Das Lesen fiel mir teilweise schwer, da ich auf positive Wendungen hoffte und nicht nur auf die eindimensionale Darstellung ihrer Obsession. Trotz des zentralen Themas der Besessenheit berührt das Buch auch relevante Aspekte, die in modernen Beziehungen präsent sind, wie etwa Kontrolle, Eifersucht und die Erwartungen, die Partner aneinanderstellen – sei es in Form von Fürsorge (Fragen stellen, wenn man beispielsweise nicht schlafen kann), Zuneigung (Umarmungen, Kuss geben) oder Liebesbekundungen (‘Ich liebe dich’ sagen).
Die Spannung, das Buch endlich zu beenden, war gross! Nur der Epilog überraschte mich! Ich hätte mir gewünscht, dass mehr Dialoge eingebaut wären und nicht nur die inneren Monologe der Protagonistin im Vordergrund stehen. Auch hätte ich gerne mehr über die Gedanken des Ehemannes erfahren. Insgesamt empfand ich das Buch als durchschnittlich, geprägt von zahlreichen Wiederholungen, weshalb ich ihm nur 2 von 5 Sternen gebe ⭐️⭐️📚