Bestseller aus Frankreich

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dany_87 Avatar

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In dem Roman „Mein Mann“ begleiten wir eine Woche lange die namenlose Protagonistin, die seit 15 Jahren verheiratet ist, mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem schönen Haus in einem Vorort lebt und gut situiert ist. Nach außen hin, scheint die Hauptfigur in einer perfekten Ehe zu leben und dieser Eindruck verstärkt sich, wenn man liest, dass sie ihren Mann nach 15 Ehejahren noch immer so leidenschaftlich liebt, wie zu Beginn ihrer Beziehung.
Je weiter man in dem Buch vorankommt, desto deutlicher wird allerdings, dass die Protagonistin von ihrem Mann besessen ist. Alles was sie tut, woran sie denkt, was sie liest, sieht oder hört bezieht sie auf ihren Mann und so denkt sie quasi ununterbrochen an ihn. Gleichzeitig sucht sie in seinem Verhalten nach Indizien, die dafür sprechen, dass dieser sie nicht so liebt, wie sie ihn und der Gedanke an eine bevorstehende Scheidung lässt sie nicht mehr los und bestimmt ihre Gedanken und Handlungen. Sie stellt ihren Mann auf die Probe und geht dabei immer weiter.

Das Buch unterteilt sich in die einzelnen Tage dieser Woche wobei die Hauptfigur jedem Wochentag eine eigene Charaktereigenschaft und Farbe zuordnet. Durch die Erzählperspektive und die schonungslos offenen Gedanken der Protagonistin bekommt man als Leser sehr schnell den Eindruck, diese tatsächlich gut zu kennen und taucht voll in diese intensive Woche ein. Man liest über ihre Selbstzweifel, erfährt etwas über ihren Background und auch negative, zerstörerische Gedanken bleiben dem Leser nicht verborgen.

Mir hat der Roman von Maud Ventura sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und die Autorin formuliert klar, präzise, schonungslos ehrlich. Der Roman ist ein wirklich gelungenes Psychogramm einer Ehe. Kurzweilig, unterhaltsam, teilweise verstörend und spannend. Ein wirklicher Lesegenuss.

Das Cover zeigt das Gesicht einer Frau, was gut zur Handlung passt, da man als Leser aus Sicht der Hauptfigur durch den Roman geführt wird. Insbesondere durch das kurzweilige Lesevergnügen kann ich gut nachempfinden, dass der Roman in Frankreich ein Bestseller wurde.