Eine Wahnsinnsehe

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_lesewesen Avatar

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Verliebt wie am ersten Tag - das ist unsere Protagonistin auch noch nach 15 Jahren. Was so schön klingt, erscheint ihr problematisch, denn für ihre Rolle gibt es keinerlei Vorbilder in Literatur oder Film. Einfacher schiene es ihr da doch, die Rolle der geschiedenen Frau oder gar der Witwe anzunehmen.
In 7 Tagen führt sie uns als Erzählerin durch ihren Alltag und vor allen Dingen durch ihr Eheleben. Jeden Tag freut sie sich, ihren Mann in Unterhaltungen zu erwähnen oder ihn nach der Arbeit willkommen zu heißen. Nicht in einer Bequemhose, sondern gut zurechtgemacht mit einem passenden Buch in der Hand. Sie möchte ja auch den perfekten Eindruck auf ihn machen.
Gerade die Anfangskapitel sind einfach herrlich, witzig, spritzig - da hätte ich fast alles markieren können. Zudem passt dieser Umstand zu den Vorlieben der Erzählerin, die gesteht: „Mir waren schon immer die ersten Kapitel eines Buches die liebsten. […] Ich mag Anfangssituationen.“ (S. 16).
Nach der Hälfte des Romans staunte ich allerdings immer mehr über ihr Verständnis von Liebe. Aus Liebe zu ihrem Mann hat die Protagonistin sich doch so einige waghalsige Strategien für ihr Eheleben zurechtgelegt. Diese solltet ihr euch besser selber erlesen - zur Nachahmung würde ich sie aber kaum empfehlen.
4 Sterne für dieses Buch, das einen fulminanten Start hingelegt hatte und für mich hintenraus etwas abflachte - wobei das Ende dann doch unerwartet war. Für Lehrkräfte gibt es übrigens auch Anregungen, wie man seine Partnerschaft für Unterrichtsmaterial nutzen kann. Na, neugierig geworden?