Verlass mich jetzt nicht
Wie kann man alles erreicht haben & trotzdem nie ankommen? Die Antwort liegt in der komplexen Psyche der Protagonistin. Nach außen hin besitzt sie alles, was dem (vermeintlich) gesellschaftlichen Ideal entspricht: Sie ist schön, hat zwei harmonische Kinder & wohnt mit ihrem Mann in einem tollen Haus. Und trotzdem hadert sie mit ihrem Schicksal. Sie kann sich kaum für ihre Kinder begeistern und auch ansonsten dreht sich ihr Alltag und ihre Gefühlswelt nur um eins: ihren Mann.
Vorne weg: die Protagonistin wirkt zu keiner Zeit sympathisch oder handelt nachvollziehbar. Die Ausführungen zum Umgang mit ihren Kindern haben bei mir für reichlich Antipathien gesorgt. Als Leserin verspürte ich zunächst sogar fast einen Anflug von Mitleid für den Ehemann. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr beschleicht einen das Gefühl, dass die Geschichte noch weiteren Ebenen beinhalten muss. Das Ende ist dabei deshalb irgendwo zwingend wie genial. Es passt perfekt zu der Geschichte, allerdings sorgt es meiner Meinung für einer Art Rechtfertigungsdebatte zum Handeln der Hauptperson, die ich so nicht notwendig finde.
Die Sprache ist präzise und passt zu der Geschichte. Die reduzierten Dialoge und namenlosen Hauptcharaktere im Kontrast zu den benannten Nebenpersonen unterstreichen, dass was der Protagonistin so unendlich wichtig scheint, nämlich ihre Außenwirkung. Auch der Zeitraum der Handlung und die Verknüpfung von einzelnen Wochentagen mit Farben fand ich sehr gelungen und zieht sich motivhaft durch den Roman. Ich hätte mir an manchen Stellen noch mehr Input oder Dialoge anderer Charaktere gewünscht, aber es erscheint auch nachvollziehbar, dass die Protagonistin sich nicht in ihre Obsession reinreden lässt bzw. ihre wahre Gefühlswelt mit niemandem teilt. Viele Stellen, vor allem in der ersten Hälfte, wirken zudem wiederholend. Spannung kommt erst am etwa der Hälfte auf.
Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Der Einstieg zieht sich etwas und es dauert bis zur Hälfte und teilweise sogar bis zum Schluss bis das ganze Ausmaß der Geschichte deutlich wird. Das Hadern der Hauptperson mit ihrer Mutterschaft fand ich zunächst interessant und passend. Leider wird es, wie alle Handlungsstränge, immer extremer, was mir nicht zugesagt hat. Ich empfehle das Buch allen, die mal etwas völlig Anderes und teilweise Seltsames lesen oder in die komplexe Gefühlswelt einer Frau eintauchen wollen, die versucht Sicherheit durch Kontrolle zu erreichen und daran scheitert.
Vorne weg: die Protagonistin wirkt zu keiner Zeit sympathisch oder handelt nachvollziehbar. Die Ausführungen zum Umgang mit ihren Kindern haben bei mir für reichlich Antipathien gesorgt. Als Leserin verspürte ich zunächst sogar fast einen Anflug von Mitleid für den Ehemann. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr beschleicht einen das Gefühl, dass die Geschichte noch weiteren Ebenen beinhalten muss. Das Ende ist dabei deshalb irgendwo zwingend wie genial. Es passt perfekt zu der Geschichte, allerdings sorgt es meiner Meinung für einer Art Rechtfertigungsdebatte zum Handeln der Hauptperson, die ich so nicht notwendig finde.
Die Sprache ist präzise und passt zu der Geschichte. Die reduzierten Dialoge und namenlosen Hauptcharaktere im Kontrast zu den benannten Nebenpersonen unterstreichen, dass was der Protagonistin so unendlich wichtig scheint, nämlich ihre Außenwirkung. Auch der Zeitraum der Handlung und die Verknüpfung von einzelnen Wochentagen mit Farben fand ich sehr gelungen und zieht sich motivhaft durch den Roman. Ich hätte mir an manchen Stellen noch mehr Input oder Dialoge anderer Charaktere gewünscht, aber es erscheint auch nachvollziehbar, dass die Protagonistin sich nicht in ihre Obsession reinreden lässt bzw. ihre wahre Gefühlswelt mit niemandem teilt. Viele Stellen, vor allem in der ersten Hälfte, wirken zudem wiederholend. Spannung kommt erst am etwa der Hälfte auf.
Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Der Einstieg zieht sich etwas und es dauert bis zur Hälfte und teilweise sogar bis zum Schluss bis das ganze Ausmaß der Geschichte deutlich wird. Das Hadern der Hauptperson mit ihrer Mutterschaft fand ich zunächst interessant und passend. Leider wird es, wie alle Handlungsstränge, immer extremer, was mir nicht zugesagt hat. Ich empfehle das Buch allen, die mal etwas völlig Anderes und teilweise Seltsames lesen oder in die komplexe Gefühlswelt einer Frau eintauchen wollen, die versucht Sicherheit durch Kontrolle zu erreichen und daran scheitert.