Klakalnamanazdta

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Die neunjährige Lisa verbringt die meiste Zeit ihres Lebens alleine. In der Schule hat sie keine Freunde und zuhause sind zwar ihre Eltern, aber seit diese ihren Job verloren haben, sind sie kaum noch ansprechbar. Ihre Faszination gilt dem Weltall und sie schürt die Hoffnung, dass es irgendwo Wesen gibt, die sie verstehen können und ihre Zeit ohne Freunde beenden würden. Eines Nachts entdeckt sie an ihrem selbstgebastelten Computer jedoch ungewöhnliche Aktivitäten und rennt zum Ort des Geschehens. Dort entdeckt sie ein Raumschiff, doch die Reisegruppe wirft nur einen kurzen Blick auf die Erde und legt sofort die Rückreise ein. Dabei vergessen sie einen Mitfahrer: Klakalnamanazdta, dem Lisa den Namen Walter gibt.

Walter kommt von einem Planeten, in dem sich die Erwachsenen um die Kinder kümmern und spielen und kuscheln zur höchsten Priorität gehören. Ein Grund, weswegen er die Welt seltsam findet. Dennoch entwickelt er schnell Sympathien für Lisa und hilft ihr sich in der Welt zurechtzufinden.

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter von Sibylle Berg und Julius Thesing ist ein Theaterstück, das zu einem Comicroman umgesetzt wurde. Die Umsetzung ist durch die Text- und Bildgestaltung perfekt gelungen, gesprochenes wird durch die Formatierung hervorgehoben und von der Erzählerstimme, die bildlich auf den ersten Seiten eingeführt wird, separiert.

Thematisch wird zu Beginn vor allem das Thema Mobbing und das Gefühl des Alleinseins in den Fokus gerückt, weswegen die ersten Seiten nicht unbedingt leicht zu lesen waren. Allerdings wurde unfassbar gut herausgestellt, dass es in dieser Geschichte zwar ‚Lisa‘ betrifft, aber dass ‚Lisa‘ viele Namen haben könnte und dass es nichts gibt, was Mobbing rechtfertigt. Außerdem zeigt es auf, dass ein Verhalten oftmals irgendwo seine Gründe hat und Vorurteile schwierig sind.
Gegen Ende wird dann vor allem die Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Eigen-/Fremdwahrnehmung ein wichtiges Thema.

Die Illustrationen von Julius Thesing unterstützen die angesprochene Problematik des Mobbings und zeigen durch die schwarz-weiß Darstellung auf, dass Mobbing viele Gesichter hat.

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter ist ein toller Comicroman, der das Thema Mobbing und die Gefühle der Protagonistin stark transportiert. Am Ende konnte er mich jedoch nicht vollständig überzeugen, da die Auflösung für mich zu einfach war und in der Realität leider nicht so einfach zu beheben ist.