Koma - wie ein Komma?

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botte05 Avatar

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Molly liegt im Koma. Die Erzählerin dreht und windet sich. Die Freundin, über die man sich öfters amüsierte, sich sogar lustig gemacht hat, die mit dem Schuh-Tick, vom Koffer-Tick ganz zu schweigen. Die Distanz ist nicht nur räumlich, auch als eine Anrufbeantworterlösung für die Angehörigen, die nicht zum inneren Kreis derer gehören, welche die Patientin besuchen dürfen, eingerichtet wird, fehlen die Worte und die nötige Sachlichkeit, etwas auf Band zu sprechen. Man möchte hoffen, doch bei einer Für- und Wider-Liste bleibt kaum Platz für Hoffnung.

Und doch entnehme ich der Buchbeschreibung, dass Molly erwachen wird. Aber wird sie auch den Weg in IHR Leben zurück finden können? Ein Leben, welches kurz vor einem Umzug und damit einem neuen Abschnitt stand? Kann die Freundin ihr helfen, die "verschlafene" Zeit zu relativieren? Wie nah oder fern sind sich Freundinnen?

Die Leseprobe ist gut zu lesen, die Handlung - abgesehen von der Situation - einfach zu verfolgen. Bislang fehlen Informationen, die eher einen Voyeurismus befriedigen, als unbedingt dafür nötig sind, den Umstand "Molly liegt im Koma" zu verstehen. Ich habe keine rechte Vorstellung, wie das Buch weiter gehen könnte, bin jedoch neugierig, zumal die Erzählerin bislang in der Ferne verbleibt, statt eine räumliche Nähe zu suchen, die evtl. eine Chance auf echte Nähe böte.