Meine amerikanische Freudin

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gelinde Avatar

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Eine LP die mich sehr berührt hat.
Meine Tocher lebt inzwischen auch in den USA und ich kann ein bisschen nachfühlen wie sich eine Freundschaft auf diese Entfernung anfühlt.
Ich weiß aber auch dass sie deswegen genauso intensiv sein kann, ich hab eine Freundin die ich auch "nur" einmal im Jahr treffe.

Molly liegt also im Koma, eine 40 jährige Frau, ohne Mann und Kinder, aber mit einem Freundeskreis in Europa verteilt: Rom, London, Berlin und Paris.
Wir erfahren ihr Schicksal aus der Sichtweise ihrer Freundin aus Paris.
Sie kann Molly nicht besuchen, im Moment haben nur ihre Eltern und ihre Geschwister Zutritt.
Die Möglichkeit über den Anrufbeantworter kann sie nicht nutzen, was soll sie auch sagen, wie würde sich ihre Stimme anhören.
Wenn ich so überlege, ich wüßte auch nicht was ich in solch einem Moment sagen sollte.
Also schreibt sie Briefe. Ihre Gedanken, ihre Erinnerungen ihre Hoffnungen.

Der Schreibstil ist wirklich schön.
z.B. Es war, als hätten sich tausend Menschen an mein Gehirn angeschlossen, brächten dort alle Daten durcheinander und hinderten mich am Nachdenken. Ist doch eine tolle Beschreibung dafür wenn man total fertig ist und nicht mehr weiß was man tun und denken soll.
Oder:
Koma - Komma - eine Pause - in deinem Fall zwischen Schlaf und dem Wachsein. Ein treffender Vergleich.

Sehr gerne würde ich weiterlesen.
Sehen wann die Freundinen sich treffen und wie sie (vielleicht) gemeinsam einen Weg zurück finden.