Elena beginnt an dem Tag als sie erfährt, dass ihre lebenslange Freundin Lila seit vierzehn Tagen verschwunden ist ihre gemeinsame Geschichte aufzuschreiben. Diese beginnt im deren beider Alter von sechs Jahren als sie sich in der Schule zum ersten Mal begegnen. Elena ein eher schüchternes Mädchen ist von Anbeginn von Lila, wie sie ihre Freundin von da an immer nennen wird, so sehr angezogen, da diese ganz anders als sie selbst mit großer Entschiedenheit im Leben steht. Rino der Sohn von Lila, ein Nichtsnutz und Egoist, entdeckt, dass seine Mutter alle ihre persönlichen Dinge wie Kleidung, Schuhe als auch Fotos und Papiere aus ihrer Wohnung spurlos entfernt hat. Wie Elena vermutet hat Lila ihren größten Wunsch, nun mit Ende Sechzig, in die Tat umgesetzt, nämlich spurlos zu verschwinden. Die Autorin die unter dem Pseudonym Elena Ferrante schreibt, erzählt hier die Geschichte eines „coming of age“ zweier Frauen im Neapel des zwanzigsten Jahrhunderts nach dem zweiten Weltkrieg. Die Stimmung dieser Zeit in dieser Stadt und der in ihr lebenden Menschen bringt sie dem Leser, in der Übersetzung von Karin Krieger, wunderbar nahe. Sicherlich ein Lesevergnügen von hoher Qualität.