Kindheit befreundeter Rivalinnen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
anne_kaffeekanne Avatar

Von

Lila und Elena sind seit ihrer Kindheit Freundinnen und sie teilen eine besondere Verbundenheit. Doch der Alltag im Rayone ist nicht einfach. Die Lebenswege der Klassenkameradinnen weisen bald in unterschiedliche Richtungen und stellen die Freundschaft auf eine harte Zerreissprobe.


Für dieses Buch waren wohl eindeutig meine Erwartungen zu hoch. Es wird schon so lange so dermaßen in den Himmel gelobt, dass ich dachte, jetzt kommt DER Jahrhundertroman. Ich habe ständig darauf gewartet, dass etwas ganz großartiges passiert. Und gewartet, und gewartet... Zwischendurch habe ich mich gut unterhalten gefühlt, aber der große Wow-Effekt hat gefehlt.

Erstmal war ich überrascht von der recht präsenten Gewalt. Ehemänner schlagen ihre Frauen und Kinder, Kinder prügeln sich, Frauen stacheln ihre Söhne zu Blutfehden an... Nicht ganz die romantische Frauengeschichte, die ich vermutet hatte. Trotzdem kommt die Handlung gemächlich in Schwung. Die Kindheit wird eine Weile ausgewalzt. Die Entwicklung der Freundschaft ist gut dargestellt, aber so richtig gefesselt war ich selten. Ab und an kamen interessante Anspielungen auf politisch-geschichtliche Entwicklungen, von denen ich gerne mehr erfahren hätte. Stattdessen gibt es viel „wer-mit-wem-im-Dorf“. Vielleicht ja in den nächsten Bänden mehr.

Ich bin nicht im Ferrante-Fieber, werde mir aber sicherlich auch den zweiten Band zu Gemüte führen.