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jazzhero Avatar

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Ich kannte Meltem Kaptan als Comedien nicht, aber ihr Kochbuch hat mich wirklich überzeugt. Sie kocht authentisch türkische Küche, die einfach gehalten ist und daher wirklich gelingt. Alle Rezepte durchweg.

Zu jedem Rezept gibt es ein buntes, professionelles Foto, was den Appetit anregt und man kann sich orientieren, ob man das Endresultat essen würde und es einem am Ende auch gut gelungen ist. Die Farbauswahl zwischen dem Blau, dass das Meer widerspiegelt und dem Rot und Weiß, was an die Farben der türkischen Flagge angelehnt ist, finde ich wirklich perfekt getroffen.

Zu den Rezepten: Sie benutzt keine Butter und setzt stattdessen immer auf Olivenöl. Das finde ich super, denn genauso handhabe ich es auch.

Es gibt viele Meze (kleine Vorspeisen, eine Art Tapas), die oftmals vegan zubereitet werden können, wenn man die Yogurtdips weglässt. Da gibt es für mich Altbekanntes wie Zaziki und den Hirtensalat, aber auch Neues wie gebratene Auberginen und Zucchini.

Börek gibt es herzhaft gefüllt in verschiedenen Variationen mit Käse oder Fleisch. Manche werden dabei frittiert, ich habe es im Ofen ausprobiert und das ging genauso gut und hatte deutlich weniger Kalorien.

Suppen gibt es auch reichlich mit viel Gemüse, teilweise mit Fleisch. Hier sah man den deutschen Anteil sehr durch, da viele Kartoffeln hatten. Auch die Tomatensuppe, was mich verwundert hat, da ich das so gar nicht kenne. Ich bleibe hier aber lieber bei meiner klassischen Variante ohne, denn ich mag Suppen mit Kartoffeln nicht sehr. Die sind mir zu kalorienreich, schwer. Suppen sollten in meinen Augen leicht bekömmlich sein.

Die Frühstücksvarianten sind mir alle zu zeitaufwendig für den Morgen. Am Wochenende vielleicht mal. Aber ich will morgens eigentlich schnell etwas essen ohne etwas Großes vorzubereiten und dann noch die Backzeit abzuwarten. Daher werde ich diese Gerichte wohl lieber mittags oder abends genießen.

Bei den Desserts hatte ich schon gefürchtet Baklava zu lesen, die ich niemals selbst machen würde, weil mir das viel zu schwer wäre und nach garantiertem Misslingen demotivieren würde. Aber da wurde ich sofort positiv überrascht. Es gibt auch bei den Desserts kein einziges schwieriges Rezept. Sie erklärt, dass es 5 Unterkategorien in der türkischen Dessertküche gibt und gibt zu jedem mehrere Rezepte. Daher werden alle, die Kuchen, Kekse und Puddings lieben, glücklich.

Insgesamt durchsticht ihr Repertoire durch viel Vegetarisches, sodass ich das Vegetariern auf jeden Fall empfehlen kann. In vielen Gerichten kann man das Fleisch auch einfach weglassen. Rein vegan gibt es wenig, wobei ich nicht sicher bin, ob man alles einfach durch vegane Produkte ersetzen könnte. Dann würde es gehen. Genauso lautet meine Empfehlung an Glutenfreie, falls man Brot und Weizenmehl leicht ersetzen kann. Ansonsten gibt es auch hier zu wenig.

Ein Gefühl fürs Kochen sollte man schon entwickelt haben, da sie manchmal in Löffeln (Linsen zum Beispiel) abmisst. Das Meiste steht aber in Gramm.

Zudem benutzt sie bei ein paar Rezepten gekauften Yufkateig. Den selbst herzustellen, denke ich, ist selbst für türkische Laien schwierig oder gar machbar. Daher würde ich das nicht kritisieren, aber gern anmerken.

Nur ein Rezept hat mich nicht überzeugt. Von einem türkischen Hackbraten habe ich bisher noch nie gehört. Der hatte dann ganz gekochte Eier in der Mitte. Gekochte Eier mag ich wiederum persönlich nicht sehr, sodass ich dieses Rezept definitiv nicht kochen werde.

Ganz lustig finde ich, dass sie nach dem Verfassen des Kochbuchs die Rezepte alle von ihrem deutschen Mann nachkochen lassen hat, um zu sehen, ob sie auch von einem Deutschen gelingen, da das Buch für den deutschen Markt gedacht ist. Daher sind im Buch wirklich Rezepte vorhanden, die definitiv gelingen und ich empfehle es jeder Person, die zu Hause authentisch türkische Hausmannskost genießen wollen.