Eiskalter Wahnsinn

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mel.e Avatar

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"Meine wunderbare Frau" lässt hinter dem Cover zunächst keinen Thriller vermute, wobei im Nachhinein das verdeckte Gesicht, welches zu beobachten scheint, einen Sinn ergibt und daher doch passend gewählt ist. Mir fiel das Buch mehrfach im Internet auf und weckte meine Neugier, da ich Titel und Cover als sehr interessant wahrnahm. Der Plot ist wirklich gelungen und führte mich mehrfach in die Irre, obwohl ich einige Verdachtsmomente hatte, nachdem Holly mit ins Spiel kam.

Erzählt wird die Story in der Ich - Perspektive und daher ist man sehr nah dran am Geschehen, wobei dieses nicht dazu führt, der Familie wirklich nah zu kommen, denn vieles bleibt oberflächlich dargestellt und lässt manches relativ blass erscheinen, Ein Mann, der seiner Frau dazu verhilft, andere Frauen zu entführen, damit diese sie dann ermorden kann, ist wirklich einem eiskalten Wahnsinn nah. Sich seine Frau dabei vorzustellen, wie sie quält und mordet, ist für den Ehemann sinnlich? Scheinbar ist es dienlich der Langeweile, die sich in eine Ehe einschiebt, zu unterbrechen. Der männliche Part wirkt für mich wie ein Zuschauer, da ich mir noch nicht einmal dessen Namen bewusst wurde und mir nur "Tobi" als relevant erscheint. Sich eine neue Identität zu erschaffen empfand ich als sehr gelungen, denn wie auch anders sollte man(n) Frauen kennen lernen, die dazu auserkoren werden, potentielle Opfer zu sein?

Auch wenn am Ende nicht alles schlüssig aufgelöst wird, ist das Ende gewaltig und auch wie zu erwarten. Überzeugt hat mich, das die Tochter der Familie, Jenna, in Angst und Schrecken lebt vor dem Serienkiller, der wieder auferstanden scheint und eine Psychose entwickelt wie mir scheint. es wirkt authentisch und lässt den Ehemann daran zweifeln, richtig zu handeln. Leider ist er wie in einem Netz gefangen und muss erkennen, dass "Seine wunderbare Frau" ganz andere Pläne verfolgt.

Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat, zwar nicht immer logisch und schlüssig erscheint, aber dennoch einen gewissen Sog auf mich ausüben konnte.