Gut gemacht, aber mehr dahinter

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Eine wunderbare Familie scheint es nach außen hin zu sein, doch der Schein täuscht. Denn Millicent und ihr Mann, dessen Name nie genannt wird, haben ein Geheimnis. Und dieses Geheimnis ist gar nicht so leicht in Worte zu fassen. Millicent und ihr Mann suchen nach Frauen, wobei nicht ganz klar wird, was sie mit diesen Frauen vorhaben. Vielmehr befasst sich das Buch mit einer Entwicklung, die so nicht von beiden vorhergesehen war. Und alles steuert auf einen großen Knall hin.

Auch wenn der Hauptcharakter der Geschichte nie beim Namen genannt wird, baut der Leser zu ihm als Erzähler in der Ich-Position eine ganz besondere Verbindung auf. Von Anfang an ist er auf seiner Seite und schafft es darüber hinaus, auch eine Vogelperspektive auf die Gesamtsituation zu bekommen.
Dabei ist der Schreibstil unweigerlich eine sehr gute Unterstützung, um den Leser in die Geschichte mit einzubinden.
Von der Qualität der Autorin bin ich absolut überzeugt. Sie kann schreiben, sie weiß, was sie tut und wie sie den Leser einfängt.

Was mich allerdings nicht gänzlich überzeugen konnte, war die Story dahinter. Der Ansatz ist sehr gut gewählt, allerdings mangelt es meiner Ansicht nach dabei ein wenig an der Umsetzung und ich hätte mir mehr erhofft. Zwar wird über das gesamte Buch eine Spannung aufgebaut, die sich dann aber viel zu schnell in Luft auflöst. Hier hätte ich mir eine andere Herangehensweise gewünscht. Nichtsdestotrotz schaffte es die Autorin bis fast zuletzt, den Leser hinzuhalten und eine gute gemachte Mauer aus Verzweigungen und Verflechtungen aufrechtzuerhalten.