Perfide und hintergründig

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kindder80er Avatar

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Das Buch ist aus der erzählerischen Ich-Perspektive von Tobias geschrieben, der eigentlich nicht Tobias heißt. Er und seine Frau Millicent sind gerade auf der Suche nach einem neuen Opfer und Millicent scheint irgendwie die treibendere Kraft dahinter zu sein.

Tobias' Masche ist es, Frauen zu beobachten, ihren Lebensrhythmus herauszufinden und dann persönlichen Kontakt zu ihnen herzustellen. Dabei gibt er vor, taub zu sein, was in den meisten Frauen etwas Mitleid auslöst und sie unvorsichtiger werden lässt. Als könnte ein behinderter Mann kein Gewalttäter sein.

Allerdings werden beide gezwungen, erstmal vorsichtiger zu sein, denn eines ihrer Opfer wurde nun gefunden, was die Runde in den Medien macht... Schnell ergreift dann wieder "Tobias" das Ruder und ersinnt einen Plan, um zu verhindern, dass die Ermittlungen in ihre Richtung gehen.

Warum und unter welchen Umständen die beiden zum Morden gekommen sind, wird in Flashbacks und Salamitaktik enthüllt. Besonders beeindruckt hat mich, mit welcher Nonchalance "Tobias" das beschreibt, so dass man sich als Leser streckenweise dabei ertappt, das Ganze ebenfalls als logische Schlussfolgerung zu empfinden. Das hat die Autorin echt perfide eingefädelt. ;-)

Auch, wie sie nach außen hin die perfekte Familie mit zwei halbwüchsigen Kindern mimen, ist irgendwie gruselig und es lehrt einen ein Mal mehr, dass man den Leuten eben doch nur VOR den Kopf schauen kann.

Im Buch gibt es einige Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte! Nur eine einzige habe ich schon früh vorausgeahnt, aber das hat mir den Lesespaß überhaupt nicht verdorben.

Ich kann das Buch jedem Thrillerfan empfehlen, da es eben nicht bereits Gelesenes nur rezitiert, sondern mal was Neues ist!