Von Tobias, der nicht Tobias ist

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bavaria123 Avatar

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Das Cover hat mich nicht so angesprochen, irgendetwas ist mir da zuviel. Aber nach dem Lesen des Buches passt es dann doch schon zum Titel und zum Inhalt.

Die Beschreibung der Geschichte fand ich dagegen aber sehr ansprechend und diesem Anspruch wurde auch die Leseprobe gerecht.

Samantha Downing schreibt den Thriller aus der Sicht eines Mannes. Das finde ich sehr interessant und das wirklich gelungen. Wobei der eigentliche Name des Mannes nicht bekannt wird. Er nennt sich Tobias und gibt sich als taub aus. Weder das eine noch das andere stimmt allerdings. Er ist aber Vater von zwei Kindern und verdient sein Geld als Tennislehrer.

Der Schreibstil ist locker und einfach. Es werden teilweise einfach alltägliche Geschehen erzählt, die dann aber in dunkele Abgründe münden. Damit erzeugt die Autorin aber einen feinen Sog und eine unheimliche Atmosphäre, die einen in die Geschichte ziehen und das Buch zu einem sogenannten Pageturner macht. Zunächst kommt einem das Buch mit seinen 464 recht dick vor, durch den mitreißenden Stil liest man es aber wirklich zügig.

Das Buch ist sehr spannend, voller Wendungen und Überraschungen. Ich finde es gut gemacht, dass man daran auch durch Rückblicke hingeführt wird.
Die Autorin verarbeitet auch, wie bewusst gestreute Gerüchte die Menschen und deren Handeln beeinflussen. Das ist ihr ausgesprochen realistisch gelungen.

Für mich bleiben zum Schluss ein paar offene Fragen, aber im Grunde wird das Lesevergnügen dadurch nur gering geschmälert.
Die Autorin schreibt derzeit wohl an ihrem zweiten Thriller und ich bin schon gespannt darauf.

Ich empfehle "Meine wunderbare Frau" gern an jeden weiter, der glänzend erzählte, düstere Kost mit Überraschungen mag und sich nicht daran stört, dass nicht alle Fäden bis zu Ende gesponnen werden.