Eine niedliche Heldenfantasie

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anne Avatar

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Naturkatastrophen, Kriege, Terrorismus und kein Ausweg der in naher Zukunft die Menschheit von allem Leid erlöst. Warum ein allgemeiner, friedlicher Zustand auf der Welt nicht eintritt, obwohl ein grossteil der Bevölkerung ihn herbeisehnt, scheint ein Rätsel zu sein. Wofür damals ein Gott her halten musste, ist in diesem Fall der Andere schuld. Ist der Eine nicht mehr modern genug, wird sich einfach ein Anderer ausgedacht. Genau gegen diesen wollen Nathan und Shaé angehen. Im Roman befinden sich beide noch im zarten Alter der Jugend. Eines unterscheidet sie jedoch von anderen Jugendlichen. Von ihren Vorfahren erbten die Zwei übernatürliche Fähigkeiten. Auf einem Weg der gezeichnet ist von unmenschlichen Kreaturen, Naturkatastrophen, Hass, Seuchen und Habgier können solche Kräfte von nutzen sein. Erwähnenswert ist auch, das Nathan und Shaé ein Liebespaar, ohne körperlichen Kontakt, sind. Dieser Wunsch geht von Shaé aus, worunter Nathan sichtlich leidet. Wie in einer fantastischen Fassung von Romeo und Julia sind die unterschiedlichen Familien, von denen sie abstammen, untereinander verfeindet. Dies baut eine unsichtbare, jedoch psychisch spürbare Mauer zwischen die Liebenden. Das Buch ist der Zweite Teil einer Reihe von Pierre Bottero. Für Einsteiger, wie mir, war es Anfangs nicht leicht in die Geschichte hineinzukommen. Zuviel war ungewiss und mir fehlten grundlegende Dinge, die mir beim Verstehen der Handlung geholfen hätten. In „Meister der Stürme“ müssen Shaé und Nathan gegen Onju dem Herzen des Anderen kämpfen. Dieser verbreitet auf der Welt Seuchen, Stürme und Überschwemmungen. Nur der Zusammenschluss der verfeindeten Familien kann ihn besiegen.

Kurzum es ist ein Buch das ich nie zur Hand genommen hätte. Trotzdem habe ich den 366-seitigen Roman durchgelesen. Obwohl mir diese Geschichte in keinem Fall irgendetwas geben konnte, sei es eine Erkenntnis, ein Zitat oder ein Gefühl, so gräme ich mich nicht der verlorenen Lebensstunden wegen. Das Buch hat zu meiner Unterhaltung beigetragen, nicht gerade wegen der Spannung, eher durch die Belustigung über die Fantasie die manch einer zutage fördert, wenn es darum geht die Vorkommnisse der Erde zu erklären. Ich persönlich lehne das Genre Fantasy ab. Das Buch hat mir leider keine Chance gegeben es Ernst zu nehmen.

Die Handlung ist meist aus der Sicht Jugendlicher geschrieben, dementsprechend hat sich die Schreibweise angepasst. Zwischendurch taucht ein Versuch etwas hochwertiges, literarisches zu produzieren, was allerdings etwas fehlplatziert wirkt. Oft musste ich an die Sichtweise eines Kindes denken, das mit ehrfurchtvollem Blick auf seine Helden schaut und wiedergibt was es sieht. Dementsprechend werden die einzelnen Fähigkeiten angepriesen und überbewertet.

Ein Lob muss ich jedoch loswerden. Müsste ich das Buch illustrieren, hätte ich keine Schwierigkeiten. Die Bildhaftigkeit mit der man sich einzelne Szenen vorstellen kann, hat mich dass ein oder andere Mal positiv überrascht.

Ich kann nicht sagen, dass das Buch schlecht ist. Es trifft nur nicht meinen Geschmack. Wäre ich 14, hätte mich der Roman wahrscheinlich begeistert und ich würde bereits den ersten Teil lesen. Ich kann jedoch keinen Gefallen mehr an Fantasyromanen finden. Ich würde es aber jedem, der für dieses Genre etwas übrig hat, empfehlen.