Melodisches vom Zürichberg

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amadea Avatar

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Die Geschichte spielt in einer Villa oberhalb der Limmatstadt, dort, wo die Wohlbetuchten wohnen. Der Rahmen ist gediegen. Das Anwesen groß und die Anzahl der Bewohner klein. Umsorgt von einer Haushälterin und einem weiteren Faktotum residiert hier ein früherer Nationalrat.

Zwecks Nachlassordnung sucht er, hochbetagt und sterbenskrank, via Zeitungsannonce einen jungen Mann mit juristischen Kenntnissen. Ein 30–jähriger mit Double Degree macht das Rennen. Der Job entspricht zwar nicht unbedingt seiner Qualifikation, aber die Entscheidung für die „Geschichtsgewichtung“ wird ihm leicht gemacht. Das Gehalt für den Jungakademiker ist fürstlich. Dazu noch freie Kost und Logis. Der Arbeitsvertrag ist damit ebenso schnell unterschrieben wie der Umzug ins neue Zuhause vollzogen.

Zu dessen Erstaunen finden sich nahezu in jedem Raum der Villa, mal groß, mal klein, Porträts einer attraktiven dunkelhaarigen Schönheit. Sie zeigen Melody, die Lebensliebe des Hausherrn. Was es mit ihr auf sich hat(te), liegt leider trotz großzügiger Leseprobe noch ziemlich im Dunklen …

Mein Fazit:
– Das Cover ist – wie immer beim Diogenes Verlag – ein Eyecatcher.
– Der Schreibstil von Suter: Eingängig und unprätentiös.
– Der Spannungsaufbau gelungen.
– Die vorgestellten Charaktere: Plastisch und greifbar.
– Was ich mir von der Geschichte erwarte? Es geht wohl um weit mehr als ums reine Sichten & Schlichten persönlicher Papiere oder um den herben Verlust jener Beauté, die in der Villa allgegenwärtig scheint.
– Ob ich das Buch weiterlesen möchte? Eindeutig ja.
– Warum? Weil ich gerne dabei wäre, wenn die Wahrheit ans Licht kommt.