Beeindruckender zeitgenössischer Text der Weimarer Republik!

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Ulrich Alexander Boschwitz ist für mich aus heutiger Sicht ein faszinierender Schriftsteller und ich bin Peter Graf für seine Agenturarbeit zur Wiederentdeckung vergessener Texte unendlich dankbar. Bereits „Der Reisende“ war eine sehr bereichernde Lektüre und nun dürfen wir das damalige Debüt des Ulrich Alexander Boschwitz neu für uns im heutigen Kontext entdecken: „Menschen neben dem Leben“. Er schrieb es mit gerade mal 22 Jahren und porträtiert damit das Berliner Proletariat der Zwanziger Jahre.
In der sehr großzügig lange Leseprobe lernen wir einen seiner Figuren genauer kennen, den Gemüsehändler Schreiber mit seinen geschäftigen Tätigkeiten. Dann folgen weitere wie Fundholz und Griessmann.
Auch wenn das Buch schon mehr als 80 Jahre alt ist, überzeugt mich die klare Sprache und wie er ein Blick für die kleine Dinge hat, die aber letztendlich die Struktur der Gesellschaft ausgemacht hat.
Faszinierend wie der Text einen Einblick in die miserable wirtschaftliche Lage der Weimarer Republik erlaubt und das als Primärquelle!
Daher ganz klar: Es wäre mir eine Freude diesen Roman weiterlesen zu dürfen vor allem weil auch ich ein Berliner Kind bin.