Ich habe bereits „Der Reisende“ von Ulrich Alexander Boschwitz gelesen. „Menschen neben dem Leben“, sein Erstlingswerk, hat mir allerdings sehr viel besser gefallen. Beide Bücher beschäftigen sich mit Menschen in und zwischen den Kriegen, mit rechter Gesinnung und einfachen Bürgern und deren Leben. „Menschen neben dem Leben“ ist trotz aller Ernsthaftigkeit auch ein heiteres Buch, das durchaus nachdenklich macht. Das ist Boschwitz sehr gut gelungen. Man fühlt mit den Protagonisten, obwohl sie einem nicht nur aufgrund ihrer Lebensumstände eigentlich fern sind: die Prostituierte, der Kriegsheimkehrer, und die vielen Menschen, die aufgrund der Wirtschaftskrise nicht wissen, wovon sie am nächsten Tag leben sollen. Boschwitz hat das, was er erzählt, in ähnlicher Form erlebt und verarbeitet so seine Erlebnisse. Er ist ein scharfer Beobachter und dadurch ein überzeugender Zeitzeuge.