Schön schräg: Warum Vielfalt zählt

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„Menschenhausen – viel zu irgendwie“ ist ein charmantes Kinderbuch, das auf humorvolle Weise die Bedeutung von Selbstakzeptanz und den Umgang mit eigenen Unvollkommenheiten thematisiert. In der fiktiven Stadt Menschenhausen ist jeder Bewohner „viel zu irgendwie“ – mit Ecken und Kanten, die ihn einzigartig machen. Doch als die makellose Lady Betty auftaucht, geraten die Bewohner in Panik und beginnen, ihre Eigenheiten zu verstecken. Die Geschichte entfaltet sich zu einer lehrreichen Erzählung über die Bedeutung von Authentizität und den Wert von Fehlern.

Die Botschaft des Buches ist klar: Wahre Schönheit liegt in der Akzeptanz der eigenen Unvollkommenheiten. Es ermutigt Kinder, sich selbst zu schätzen und sich nicht von äußeren Idealen beeinflussen zu lassen. Diese wertvolle Lektion wird auf eine Weise vermittelt, die sowohl unterhaltsam als auch lehrreich ist.

Allerdings gab es für mich einige kleinere Kritikpunkte. Die Illustrationen sind zweifellos kreativ, aber nicht immer ganz mein Geschmack. Manche Darstellungen wirken etwas überladen, was die Klarheit der Botschaft etwas trüben kann. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass ein Kind als zentrale Figur eingeführt wird, um die Geschichte aus einer Perspektive zu erzählen, die für junge Leser noch greifbarer ist. Obwohl zu Beginn erklärt wird, dass die Bewohner von Menschenhausen keine Kinder sind, hätte ein Charakter auf Augenhöhe der jungen Leser die Identifikation erleichtert.

Positiv hervorzuheben ist die angenehme Kapitellänge. Die Abschnitte sind kurz genug, um sie in einem Rutsch zu lesen, aber auch lang genug, um eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Dies ermöglicht es, das Buch in kleinen Etappen zu genießen, ohne den Faden zu verlieren.

Insgesamt ist es ein empfehlenswertes Buch für Kinder, das auf spielerische Weise wichtige Werte vermittelt. Trotz kleinerer persönlicher Vorbehalte gegenüber den Illustrationen und der Charakterwahl bleibt die zentrale Botschaft stark und relevant. Es regt zum Nachdenken an und lädt dazu ein, die eigenen Besonderheiten zu schätzen.