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lesewurm84 Avatar

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In Menschenhausen hat jeder Bewohner irgendeinen offensichtlichen Makel wie etwa einen zu langen Hals oder zu kurze Beine. Doch alle werden akzeptiert, wie sie sind, und keiner stört sich an seinem oder dem Anderssein eines anderen. Das ändert sich allerdings, als Lady Betty auftaucht, die scheinbar perfekt ist, was dazu führt, dass fortan jeder seinen Makel zu verstecken versucht - bis klar wird, dass auch Lady Betty nicht so perfekt ist, wie es scheint.
Das Buch greift kindgerecht und auf durchaus witzige Weise ein ernstes und wichtiges Thema auf. Kinder lernen so fast nebenbei, wie man miteinander umgehen sollte und dass es nicht schlimm ist, "anders" zu sein. Hinzu kommt das Aufzeigen der Vielfalt an Menschen und das Miteinanderleben ohne Vorurteile oder Missgunst.
Etwas unpassend sind in diesem Zusammenhang allerdings aus meiner Sicht zwei Dinge im Buch: Einerseits wird Lady Betty recht stereotyp als perfekt mit langen blonden Haaren, schlanker Figur und langen Beinen dargestellt, was Kindern ein fragliches Bild vermittelt. Andererseits kommt es auch dazu, dass die Bewohner von Menschenhausen Lady Betty schließlich aufgrund ihres spät entdeckten Makels auslachen und sich zuvor auch für ihre eigenen "Fehler" schämen und diese zu verstecken versuchen. Diese beiden Punkte sind gerade in einem Buch für Kinder unangebracht, wenn doch vermittelt werden soll, dass Anderssein nicht Schlimmes ist.
Nichtsdestotrotz hat uns das Buch durch seine Geschichte, den einfachen Schreibstil und die schönen Illustrationen, die vor allem die Bewohner toll darstellen, gut gefallen.