Magisch, witzig, frech, total verrückt & ein wundervoller Auftakt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
jojo_95 Avatar

Von

Nachdem mich die Abbildung des Covers überhaupt nicht überzeugen konnte, war ich echt überrascht als ich dieses Hardcover in den Händen hielt und es mir dann plötzlich doch sehr gefiel. In meinen Augen spiegelt die Coverabbildung das eigentliche Cover leider nicht gut wider, aber in der Realität kann es, trotz des etwas überladenen Designs, mit seiner Farbgestaltung und auch den darauf abgebildeten Protagonisten überzeugen. Überrascht und gefallen haben mir auch die Platzierung der glitzernden Elemente, sowie die Haptik des Buches (unter anderem, dass sich der Titel und der Name des Autors sich deutlich vom Cover abheben) und dass es sehr angenehm in der Hand liegt und das trotz seiner Buchdicke.
Auch hat mir die innere Aufmachung des Buches sehr gefallen. Die Kapitel sind von der Länge her genau richtig dosiert und sorgen so sowohl beim selbst Lesen als auch beim Vorlesen für Entspannung, Abwechslung und einen guten Lesefluss. Mir hat auch sehr gefallen, dass jedes Kapitel mit einem Reim (Überschrift) startete und einem Reim endetet und jedes Kapitel so sehr gut abrundetet wurde. Ebenso fand ich es sehr gelungen, dass die Geschichte immer mal wieder zwischen der Gegenwart (dem 21.Jahrhundert) und der Vergangenheit (Jahr 511) hin und her sprang und es dennoch schafft dich Geschichte verständlich, nachvollziehbar und spannend zu gestalten. Auch die Illustrationen, die einem während des Lesens immer mal wieder begegneten, passten sehr gut zu den Beschreibungen innerhalb der Geschichte, unterhielten einen zusätzlich sehr gut und sorgten auch für den ein oder anderen Schmunzler und Lacher (sehr gelungene Illustrationen).
Nun zum Inhalt: Auch die Geschichte an sich konnte mich vollkommen überzeugen, auch wenn sie ein altbekanntes Muster aufgreift und in die heutige Zeit katapultiert. Und auch, dass die Geschichte rund um den Hexenmeister Merdyn einen an Catwiesel erinnert, schadete der Geschichte in keinster Weise. Sie startet rasant und hält das Tempo auch bis zum Ende bei. Auch der Charm und Witz der Geschichte empfangen die Leser*innen direkt auf den ersten Seiten und lassen sie erst wieder los, wenn die Geschichte vorbei ist. Simon Farnaby ist es außerdem gelungen, dass man, auch wenn die Charaktere Eigenschaften haben, die sie nicht auf Anhieb liebenswert oder sympathisch erscheinen lassen, sie über kurz oder lang anfängt zu mögen und gemeinsam mit ihnen mitfiebert, besonders bei Merdyn ist dies eindeutig zu spüren. Auch wie Merdyn das 21Jahrhundert entdeckt, welche Probleme damit einhergehen und wie Rosie sich mit ihm anfreundet und ihm hilft einen Weg nach Hause zu finden ist sehr gelungen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine wundervolle und einzigartige Freundschaft, die noch einmal auf die Probe gestellt wird, bevor es dann zum Showdown kommt.
Was ich noch hervorheben kann und was in meinen Augen diese Geschichte auch von anderen abhebt ist, dass man als Leser*in die Geschichte von einem charmanten unbekannten auktorialen Erzähler erzählt bekommt und dieser immer wieder kleine eigene Gedanken und Anmerkungen einfließen lässt, was die Geschichte noch einmal sehr lustig und unterhaltsam macht. Außerdem sind die kleinen Anmerkungen an den Enden der Seiten (als Zusatz) auch sehr hilfreich, gerade für Kinder, denn in diesen werden die altertümlichen Begriffe, die unter anderem Merdyn verwendet werden, so erklärt, sodass ein jeder sie verstehen kann.
Insgesamt ist die Geschichte auf jeden Fall sehr magisch, witzig, frech, total verrückt und unterhält die Leser*innen und Zuhörer*innen sehr gut und andauernd.
Eine Kleinigkeit, neben all dem Positiven, möchte ich aber noch anmerken. Aufgrund der Komplexität und Länge der Sätze, die teilweise schwierige (altertümliche) Sprache, die Schriftgröße und Länge des Buches, denke ich, dass dieses Buch weniger für Kinder ab 8 Jahren geeignet ist. Wenn dieses Buch allerdings als Vorlesebuch genutzt wird, ist es sicherlich für Kinder ab 8 Jahren oder auch für etwas jüngere Kinder geeignet. Zum selbst Lesen sollte allerdings eine recht gute Lesekompetenz vorliegen, sodass ich in diesem Fall das Buch eher für 10/11-Jährige empfehlen würde.
Im Allgemeinen gibt es aber von mir eine absolute Leseempfehlung für Groß und Klein!
Es gibt viel zu Lachen und zu entdecken! Für mich war es ein wirklicher Lesespaß, in einem Tag war das Buch ausgelesen und ich denke, dass es sich auch gut anbietet, um in der Schule vorgelesen zu werden. Sobald es sich anbietet, werde ich dies auf jeden Fall ausprobieren.
Simon Farnaby ist mit „Merdyns magische Missgeschicke. Zaubern will gelernt sein!“ eine tolles Kinderbuchdebüt geglückt, sowie ein wundervoller Auftakt, einer hoffentlich bald fortgesetzten und weiterübersetzten Reihe.
Ich wünsche allen großen und kleinen Leser*innen viel Spaß beim Lesen dieser Geschichte.