Einfach nur enttäuscht

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tine1211 Avatar

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Harry Hole ist am Ende. Seine Ehe und seine Karriere sind zerstört und sein Leben ist ein Trümmerhaufen. Als Hole nach einer durchzechten Nacht ohne jede Erinnerung aufwacht, stellt er entsetzt fest, dass seine Kleidung voller Blut ist. Hier beginnt ein wahrer Albtraum .

Jo Nesbos Thriller um den etwas abgewarckten Kommissar Harry Hole waren für mich immer ein Highlight. Nesbo hat seinen Kommissar so kontrovers dargestellt, dass alle Werke durch die Spannung und Genialität der alten Spürnase ein wahres Erlebnis waren.
Mit Messer war ich das erste Mal über genau diese Punkte entsetzt. Mir ist nicht klar, was Nesbo hier mit dem beliebten Kommissar gemacht hat. Völlig abgewrackt und am Ende, besoffen und ohne Erinnerung, muss er eine wahre Tragödie verarbeiten. Der ständige Missbrauch von Alkohol und anderen äußerst unschönen Themen haben für mich Harry Hole in ein völlig schlechtes Licht gerückt und ich sehe ein, er ist total am Ende.
Die Geschichte, die auch Holes Fein Svein Finne beinhaltet, ist für mich völlig sinnfrei und widerlich. Die Geschichte um einen "Befruchter", der in 2,5 Minuten Frauen vergewaltigt und schwängert, ist für mich einfach nur abscheulich. Dazu hat dieser Thriller mehrere Handlungsstränge, dass ich mich so manches Mal gefragt habe, was denn nun eigentlich aus Finne geworden ist oder den anderen Dramen in diesem Buch.
Inhaltlich war es trotzdem wieder äußerst spannend geschrieben, bis zum Ende war mir die Auflösung nicht klar.
Leider kann ich mehr positives, außer der spannenden Schreibweise, nichts zu dem Buch sagen. Dafür war der Inhalt überhaupt nicht nach meinem Geschmack und für mich einfach nur befremdlich.

Ich würde es für Harry Hole Fans nicht empfehlen. Für mich bekommt das Buch daher leider nur zwei Sterne.