Harry Hole auf Mörderjagd

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theresia626 Avatar

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“Messer“ ist der zwölfte Band aus Jo Nesbøs Reihe um Harry Hole. Harry ist ganz unten angelangt. Seine Frau Rakel hat ihn verlassen. Seinen Job an der Polizeihochschule hat er verloren. Harry säuft, um sich von seinem Kummer abzulenken. Inzwischen arbeitet er als einfacher Ermittler bei der Polizei. Bei dieser Tätigkeit stößt er auf einen alten Bekannten. Sein Widersacher Svein Finne, ein Killer und Psychopath, ist nach zwanzig Jahren Haft entlassen worden und treibt wieder sein Unwesen. Er vergewaltigt und schwängert Frauen und bestraft sie mit seinen Messern, wenn sie abtreiben und so seinen Wunsch nach Nachkommen zunichtemachen. Eines Tages wacht Harry blutverschmiert auf und kann sich an nichts erinnern. Hat er Schuld auf sich geladen?
Der neue Band der Serie enthält mehrere Handlungsstränge und wird aus wechselnder Perspektive erzählt. Es gibt viele unerwartete Handlungsumschwünge und falsche Fährten. Das ist nicht immer spannend zu lesen, vor allem die Rückblenden und detaillierten Ausführungen zum Beispiel über Afghanistan nicht. Außerdem stören mich die ausführlichen Darstellungen exzessiver Gewalt. Die trifft auch den Protagonisten Harry Hole, den ich in seiner Rolle als im Selbstmitleid versinkender Alkoholiker nicht besonders sympathisch finde. Neben alten Bekannten gibt es auch zahlreiche Nebenfiguren, die nicht sorgfältig charakterisiert erscheinen und den Leser verwirren. Insgesamt hat mir Nesbøs neuer Roman längst nicht so gut gefallen wie einige seiner Vorgänger.