Harry Hole: sehr persönlich, sehr spannend, einfach klasse!

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leseclau Avatar

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Dies ist nun sicher der persönlichste Fall für Harry Hole. Rakel, seine Frau, wurde ermordet. Dies erschüttert ihn bis ins Mark, auch wenn oder gerade weil sie zur Zeit getrennt sind. Rakel hat ihn vor die Tür gesetzt und nun fristet er wieder sein Dasein als einsamer, trinkender, hoffnungsloser Mann.
Kaum einer kann die Verzweiflung eines Menschen so gut in Worte fassen wie Jo Nesbo. Regelmäßig leide ich mit Harry Hole mit. Sein ewiger Kampf gegen den Alkohol, sein Wunsch nach Ruhe und Zusammengehörigkeit sind fast körperlich zu spüren.
Der Fall ist spannend. Da Harry nicht wirklich weiß, was er in der Mordnacht gemacht hat, schwebt der ständige Verdacht über ihm, selbst etwas mit dem Mord an Rakel zu tun zu haben. Verzweifelt stürzt er sich auf einen Verdächtigen nach dem anderen. Immer scheint es genau zu passen und dann … zerplatzt der Verdacht in der Luft. Einige alte Weggefährten und Freunde unterstützen Harry. Doch auch hier kommen Zweifel auf, ob alle mit offenen Karten spielen.
Zwischenzeitlich hatte ich den Verdacht, dass es der letzte Fall für Harry Hole sein könnte. Denn mit Svein Finne sind nicht nur alte Fälle in diesem Buch gelandet, irgendwie hat jeder, der Harrys Leben in den letzten Jahren begleitet hat, einen Platz gefunden. Manch lose Fäden wurden zusammen geknüpft. Um so mehr hat mich das offene Ende gefreut – es könnte durchaus weiter gehen mit Harry.