Scharf wie ein Messer

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streiflicht Avatar

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Auf dieses Buch war ich natürlich sehr neugierig, da ich bereits die komplette Vorgängerreihe kenne und Harry Hole sehr schätze. Schon öfter dachte man, nun ist er am Ende, aber dieses Mal ist er wirklich ganz unten angelangt. Nichts ist ihm mehr geblieben, nicht einmal seine Erinnerung. Jo Nesbo hat sich hier weit aus dem Fenster gelegt und seiner Romanfigur fast alles angetan, was man als Autor seinem Held antun kann. Und trotzdem funktioniert es. Das Buch ist nicht nur spannend, sondern auch traurig, depressiv und düster, aber auch brillant. Ich habe wirklich mitgelitten und auch das zeigt, dass Jo Nesbo sein Handwerk versteht: Der Leser erlebt den Alptraum mit dem Helden, fühlt sich ganz nah dran und leidet mit.
Fasziniert haben mich die vielen Themen, die angesprochen werden, aber das kennen Leser von Nesbo ja auch schon. Immer wieder spannend, interessant und unterhaltsam.
Harry wird hier so detailreich und sensibel beschrieben, schwankt zwischen Genie und Wahnsinn. Seine Selbstzweifel und seine Alkoholsucht richten ihn fast zugrunde. Und dennoch gibt er nicht auf.
Das Buch ist feinfühlig geschrieben und mit unerwarteten Wendungen - es hat mich bis zur letzten Seite spannend unterhalten und komplett in seinen Bann gezogen. Wer Harry schon kennt und mag, wird auch dieses Buch schätzen. Für mich ein richtiger Höhepunkt innerhalb dieser Reihe und auch sonst.