Gleißendes Licht

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savanna Avatar

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In der Kirche einer kleinen Grafschaft in Irland ereignet sich am helligten Tage ein 'Wunder': Unter lautem Getöse und bei gleißendem Licht fällt plötzlich die Jesusfigur vom Altarkreuz. Auf dem Altarboden aufgeprallt, stellt er sich als Mensch aus Fleisch und Blut dar. Verletzt zwar, aber lebendig.

Als einzige Zeugen des 'Wunders' waren der Pfarrer und ein Hilfsdiener der Kirchengemeinde anwesend. Schockiert schaffen sie den Messias ins nächste Krankenhaus, wo wieder aufgebrochene Wunden an Händen und Füssen bestätigt werden.

Für meinen Geschmack verbirgt sich das 'Wunder' dieser Leseprobe allerdings ganz woanders:

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass in so einer Situation ausgerechnet die Person anwesend ist, die als eine der weniger Menschen in Irland überhaupt alt-hebräisch spricht? Gleich Null!

Vor diesem Hintergrund stört mich vor allem die offensichtliche Inszeniertheit der Ereignisse. Dass die Krankenschwester dann auch noch ausgerechnet Maria und nicht zum Beispiel Jaqueline heißt, ist das nur das I-Tüpelchen. Ich hätte mir von Autor dabei eine subtilere Erwarbeitung der Rahmenbedingungen erhofft - so erscheinen viele Beschreibungen rund um "das Wunder" leider platt und unwirklich.

Trotz der Mängel in Ralf Isaus Schreibstil kommt auch bei mir echtes Interesse hoch, welchen Ausgang diese Geschichte um den irischen Jeschua wohl nehmen mag? Das Thema des Thrillers ist in jedem Fall mit einer guten Portion Kreativität gewählt worden!