Kein typischer Thriller

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shanna Avatar

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Insgesamt ist das ein rundum unterhaltsamer Roman mit Krimi-Charakter. Der Bezeichnung "Thriller" wird er, trotz einiger Morde und der Verschwörungen, nicht gerecht. Der Schwerpunkt liegt eher im historisch-mythischen Bereich, wobei leider der Ursprung des Wunders von der Wiederauferstehung Jeschuas für meinen Geschmack zu früh enttarnt und damit entzaubert wird.

Am Anfang sorgen häufige Szenenwechsel und eine rasante Handlung für Spannung, die aber immer in den Diskussionen über die Belange der katholischen Kirche verloren geht und den ganzen Schwung herausnimmt. Als sich dann die Wunder immer mehr häufen, gerät das Ganze zu sehr zur absurden Komödie, um es noch ernst zu nehmen. Ebenso sind am Ende die Gründe für die Taten dermaßen überzogen und stehen in keinem Verhältnis zum betriebenen Aufwand, so daß es ziemlich unglaubwürdig und realitätsfern wirkt.

Sehr gut dagegen gefällt mir der Handlungsstrang über die historisch bedingte und weiter vererbte Gabe des alten Mannes, gute Taten vollbringen zu können, wo keine Hoffnung mehr besteht. Ebenso der Weg zur Klärung von familiären Problemen und die dabei einfühlsam und nachvollziehbar beschriebenen Charaktere, machen den Reiz dieses Buches aus. Aber es ist in meinen Augen eben kein Thriller!