Wunder gibt es immer wieder...oder alles nur Show?

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sasto19 Avatar

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Diese Umstände bringen natürlich auch den Vatikan stark in Aufruhr. So wird aus Rom Hester McAteer nach Graig geschickt; beauftragt, die „Wunder“ oder Betrügereien aufzuklären.

Hester reist daher in seine Heimat Graiguenamanagh und trifft hier nicht nur auf diverse Schwierigkeiten mit Vertreter der Kirche, sondern auch auf seinen Vater Seamus Whelan, seine frühere Liebe Fiona und seine Tochter Anny. Die er damalig verlassen hatte, um sich seinem Leben in der katholischen Kirche zu widmen. Seine Ermittlungen im heimatlichen Dorf mit Hilfe der Polizei, seines Vaters und vielen teils auch nur scheinbaren Helfern zwischen Glaube und Vernunft decken viele Intrigen, Verwicklungen und Wirren auf, die ihn immer näher an die lebensgefährliche Klärung des Wunders führen….und seinen eigenen Realitätssinn stark ins Wanken bringt!

Dieser „Thriller“ ist eher eine bild- und „wunderreiche“ Inszenierung und beinhaltet viele Elemente aus Fantasy und Historie. Denn Morde alleine machen für mich keinen Thriller aus. Hier geht es zudem um sehr viel mehr, nämlich die grundsätzliche Frage: Gibt es Wunder auf dieser Welt? Oder verpasst man die kleinen Wunder, weil man nur den großen Wundern folgt, die bombastisch und geradezu unbeschreiblich und mit logischem Verstand nicht nachvollziehbar geschehen? Und die ewige Suche der Menschen nach einem Beleg, dass Gott wirklich existiert, so alt wie die Einrichtung Kirche selbst. Dies hat zudem dann auch noch komödiantische Züge.

Mir hat das Buch um Jeschua gut gefallen, obwohl ich doch teilweise einen anderen Verlauf erwartet hätte. Ich kann jedoch nachvollziehen, wenn diese Geschichte nicht jedermanns Geschmack trifft. Das Ende bzw. die „Aufklärung“ der Ereignisse, welche natürlich hier nicht verraten wird, sind mir teilweise doch etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen und realitätsfern. Zum gesamten Buch muss ich jedoch zugeben, dass es passend ist.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, ebenso die private und parallel verlaufende Geschichte um Hester McAteer und als Charakter der mit vielen Fehlern aber auch Lebensweisheiten belastete Seamus Whelan.

Das Cover ist passend und hätte auch in der Buchhandlung mein Interesse geweckt.

Daher mein Fazit: Ein empfehlenswertes Buch, wenn man weiß, worauf man sich einlässt und keinen reinen Krimi oder Thriller erwartet, sonder ein kleines bisschen Mystik in einem „wunderreichen“ irischen Örtchen.