Vielleicht sind Plastiktüten ja irgendwann die besseren Möwen

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philipp.elph Avatar

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Nach einem an dieser Stelle nicht zu deutenden prologartigen Kapitel folgen magere 11 Seiten Leseprobe, prall gefüllt mit dem Beginn eines neuen Falls für die Staatsanwältin Chastity Riley. Verschlafen aber philsophierend - sh. Titel dieses Leseeindrucks - muss sie frühmorgens zum Tatort. Ein knackiger junger Kriminalbeamter erweckt ihr Interesse mehr, als der Schwerverletzte in einem ausgebrannten Auto. Brennende Autos, das ist Normalität in Hamburg. Nicht normal ist jedoch, dass darin ein Mensch sitzt - und wie sich herausstellt, ist dieser Mitglied eines bekannten kriminellen Clans.
Das herauszufinden, ist Aufgabe der ruppig aber mit Herz auftretenden Riley, die den Spelunken und ihren Betreibern in Hamburgs zwielichtigen Ecken näher steht, als dem Establishment, dem man sie als Staatsanwältin üblicherweise zurechnen würde. Und so wird Chastity auch in diesem Fall mit ihren Methoden in einem Milieu ermitteln, in dem es zur Sache geht, in dem sie sich auf unkonventionelle Weise durchsetzen wird - zur Freude der Leserinnen und Leser.
Chastity, die hat was, einen eigenartigen Charme hat Simone Buchholz ihr verpaßt, ein Vorgehen fernab von Authentizität. Aber das ist es, was Spaß am Lesen bereitet. Ich freue mich auf diese neue, achte Story der ungewöhnlichen Ermittlerin.