Einsamkeit hat viele Gesichter

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mirjam Avatar

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Das Cover hat mich farblich auf den ersten Blick nicht überzeugt, die Gestaltung mit den beiden abgebildeten Frauen bei genauerer Betrachtung dann aber schon. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, allerdings zieht sich das Buch im mittleren Teil sehr. Das Thema ist interessant und sicherlich eine neue Idee, die Umsetzung hat mich aber nicht ganz überzeugt. Gerne hätte ich auch die Gründe erfahren, die den Vater zu seiner Entscheidung gebracht haben. Oder gab es die gar nicht? Auch die Therapiestunden habe ich mir intensiver vorgestellt, dass die Leser*innen mehr über die Protagonistinnen und deren Leben erfahren. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin abwechselnd aus Sicht der beiden Schwestern erzählt und dass das Buch einige neue Gedankenimpulse bzw. Erkenntnisse enthält. Die beiden Schwestern müssen beide erst noch die traumatischen Erlebnisse mit ihrem Vater verarbeiten und beide sind einsam, gehen aber völlig unterschiedlich damit um. Dies wurde von der Autorin gut herausgearbeitet. Während Mickey sich selbst bemitleidet und als Opfer sieht, sucht Arlo sich Opfer, um sich lebendig bzw. stark zu fühlen. Die Handlung an sich ist allerdings eher banal, weshalb ich recht lange für das Buch gebraucht habe und mir die Handlung nicht lange im Kopf geblieben ist.