Atmosphärisch und poetisch

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Middletide, Was die Gezeiten verbergen von Sarah Crouch - ein gelungener, poetisch geschriebener Debütroman.
Der Roman spielt in der kleinen Küstenstadt Point Orchards im Jahr 1994 mit vielen Rückblenden in die Vergangenheit.
Prolog, Januar 1994: Erin Laundry, die beliebte Ärztin von Point Orchards, wird an einem kleinen idyllischen See auf Elijah Leiths Grundstück erhängt aufgefunden. Es gibt einen Abschiedsbrief, in dem Erin schreibt, dass sie nach dem Tod ihrer kleinen Tochter nicht weiterleben will, doch einige Indizien weisen darauf hin, dass ein Mord als Selbstmord getarnt wurde.
1973-1988: Elijah verliebt sich in Nakita, doch trotz seiner Liebe zu dem jungen Mädchen aus dem Sacred Mountain Reservat verlässt er sie, um nach San Francisco zu gehen, und dort seinen Traum zu verwirklichen, einen Bestseller zu schreiben. Sein Buch mit dem Titel „Middletide“ wird von einem Kritiker verrissen, und Elijas Traum vom Bestseller platzt. Als ihn die Nachricht vom Tod seines Vaters erreicht, kehrt Elijah nach Point Orchards zurück.
1988-1994: Elijah arbeitet zunächst in einer Autowerkstatt, die dem besten Freund seines Vaters Chitto gehört. Nach Chittos Tod wird er Reporter bei der Lokalzeitung. Nakita hatte inzwischen geheiratet, doch ihr Mann ist kürzlich bei einem Unfall verstorben. Elijah versucht, seine Jugendliebe zurückzuerobern, doch Nakita trauert um ihren Mann. Derweil lernt er Erin Laundry kennen. Sie war Chittos Ärztin und Kundin der Autowerkstatt. Alles deutet darauf hin, dass Erin an Elijah interessiert ist, sie bittet ihn um ein Date.
Das Buch hat mir aufgrund der wunderbaren Naturbeschreibungen und der poetisch erzählten Liebesgeschichte gut gefallen. Ich mochte Elijah und Nakita genauso wie die Nebencharaktere Chitto und den Reverend. Den Kriminalfall fand ich nur mäßig spannend, außer Elijah gab es keine weiteren Verdächtigen, und die Geschichte mit der Beschreibung des Mord-/Selbstmordes in einem Buch, das aufgrund einer schlechten Rezension nur achtundvierzig Mal verkauft wurde, fand ich unrealistisch. Die Liebesgeschichte und die Naturbeschreibungen haben das jedoch wieder wettgemacht. Gerne empfehle ich das Buch weiter an Leser*innen von atmosphärischen Liebesromanen.