"Heute geht es nicht um die Vergangenheit. Es geht um uns."

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lesetapir Avatar

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Der Roman "Was die Gezeiten verbergen" von Sarah Crouch beschreibt die Geschichte von Elijah Leith, den man vom Teenager bis zum erwachsenen Mann begleitet. Elijah muss erst seinen eigenen Weg finden und sich darüber klar werden, welche Menschen ihm dabei wie wichtig sind. Diese Erkenntnis braucht Zeit und vor allem einige Irrwege, die als solche erkannt werden müssen. Die Geschichte nimmt den Leser mit auf diese Reise.

Die Kapitel sind in mehreren Zeitsträngen und aus unterschiedlichen Perspektiven verfasst, was zunächst zu leichten Verwirrungen führen kann, allerdings für meine Begriffe hier eine sehr gelungene Gestaltung darstellt und Abwechslung verspricht. Die Spannung wird konstant hochgehalten, da ständig neue Informationen eingebracht werden, die das Geschehen in einem neuen Licht erscheinen lassen. Ich mag es, beim Lesen mitzurätseln und mitzufiebern, um Zusammenhänge bereits vorab zu erkennen. Hier ist das sehr gut möglich und gleichzeitig ändert man im Laufe der Kapitel seine Ideen komplett, da weitere Infos gestreut werden.

Allerdings haben mir etwas die Emotionen gefehlt. Der Roman ist für meinen Geschmack etwas zu nüchtern geschrieben. Natürlich wird die Stimmung der Protagonisten in den einzelnen Situationen durch den Inhalt deutlich, aber ich hätte mir gewünscht, diese Gefühle beim Lesen noch mehr fassen zu können.

Insgesamt ein Roman mit viel Spannung, der sich gar nicht so richtig in eine Kategorie einordnen lässt.

Hier zum Abschluss noch meine Lieblingszitate:

"Leben und Tod wechseln sich auf den Seiten der Zeitung mit schwindelerregender Schnelligkeit ab, und das würde sich in der nächsten Zeit auch nicht ändern."
"Aber das Leben ist lang, wenn wir Glück haben, und irgendwann wirst du auf diese Weggabelung zurückblicken, mit dem Abstand vieler Jahre."
"Es waren die kleinen Momente, gewöhnliche Momente, Momente wie dieser, die ihre Beziehung so besonders machten."