Mina Teichert hat einen unterhaltsamen 1. Band für die Daniela Katzenberger Krimi-Edition geschrieben. "Mieze Undercover" stellt Michaela Moll, die von allen nur Mieze genannt wird, vor. Sie stellt ihrem Vater die zentrale Frage: "Mama war immer glücklich, auch wenn sie nur Hausfrau und Mutter war-das hat ihr immer gereicht. Was ist der richtige Weg, um zufrieden zu sein, und wie weit muss man die Bedürfnisse anderer dabei hinter seine eigenen stellen?" (S. 116) Mieze ist mit dem netten Fabian verheiratet, der sich seine Rolle als Ernährer der Familie gut ausfüllt, hat eine reizende Tochter Lou und Verantwortung für Haushalt und ein Meerschweinchen. Doch das genügt ihr nicht. Die anderen Mütter mit ihren Gesprächen über Dinkelkekse und Tupperabende öden sie an. Ihr Vater, pensionierter Kommissar, hilft ihr einen Bürojob bei der Polizei zu ergattern. Literarische Freiheit erlaubt ihr den schnellen Aufstieg als Undercover-Ermittlerin im Rotlichtmilieu der Table-Dance-Bar "Moulin Rouge". Es geht um Drogenschmuggel, eine verschwundene Tänzerin, eine Meth-Küche in Köln und unter anderem auch um die nicht ganz so saubere Weste des eigenen Ehemanns. Mieze ermittelt mit durchschlagendem Erfolg. Wenn auch manchmal etwas zu stark klischeebehaftet und konstruiert (daher ein Punkt Abzug) eine wundervolle Unterhaltungslektüre für trübe Novembertage. Dank an Mina Teichert und Daniela Katzenberger, die das Vorbild für die Hauptfigur abgab.