Zwischen witzig und nervtötend

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rebekka Avatar

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Man kann zu Daniela Katzenberger stehen wie man will, aber eins muss man ihr lassen: Sie ist wirklich geschäftstüchtig. Mit ihrer Kunst, aus nichts als ihrem dümmlichen Image Geld zu machen, übertrifft sie sogar Rumpelstilzchen. Der brauchte zum Gold-Spinnen immerhin noch Stroh als Grundlage...

Jetzt fungiert die schlaue „Katze“ also als Herausgeberin für Krimis, die ganz auf sie zugeschnitten sind. Dabei kann sie glücklicherweise auf eine Schriftstellerin zurückgreifen, deren Schreibtalent unbestritten ist. Mina Teicherts Schilderung des etwas unterbelichteten Blondchens Mieze Moll, das als Bürokraft zur Polizei geht und sich unversehens als Undercover-Agentin in einer Table-Tanzbar wiederfindet, hat tatsächlich einen gewissen Charme. Die Gedanken der jungen Frau, die genug hat von Haushalt, Kindererziehung und Treffen mit anderen, schrecklich engagierten Müttern nötigten mir sogar einigen Respekt ab. Auch den Kriminalfall selbst hat die Autorin prima hingekriegt und einige der Dialoge waren sogar ausgesprochen witzig.

Das dümmliche Verhalten ihrer Protagonistin ging mir aber im Laufe des Romans zunehmend auf die Nerven. In dem ARD-Krimi „Frauchen und die Deiwelsmilch“, in dem Daniela Katzenberger (gemeinsam mit einem Dackel) die Hauptrolle spielte, war das ja noch ganz nett. In einer ganzen Krimiserie (inzwischen gibt es mindestens zwei Folgebände) finde ich das nur noch nervtötend.